Expertin verrät: "Porno-Sucht" gibt es nicht!
19. Jan. 2013, 7:01 - Promiflash Redaktion
Das Porno-Geständnis von Patrick Nuo (30) im Dschungelcamp sorgte für viele Diskussionen - nicht nur im Camp selbst, sondern auch vor den Fernsehbildschirmen. Denn dem gläubigen Schweizer hätte man so etwas wohl nicht zugetraut. Wir haben einmal bei Frau Bartsch von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. nachgefragt, wie sie die Porno-Beichte des Sängers einschätzt.
„Aus fachlicher Sicht gibt es keine 'Porno-Sucht'. Diese Diagnose existiert in der Medizin nicht, insbesondere nicht im Bereich 'Abhängigkeit'. Dennoch gibt es Menschen, die nach Sex 'süchtig' sind, wie der Volksmund sagt. Aus medizinischer Sicht spricht man nicht von Sucht oder Abhängigkeit, sondern eher von Persönlichkeits- oder Verhaltensstörungen. Hierzu gehört auch das pathologische Glücksspielen, im Volksmund auch 'Spielsucht' genannt. Im Falle, dass eine gravierende Störung vorliegt, kann diese selbstverständlich im Rahmen einer ambulanten oder stationären Behandlung therapiert werden“, so die Expertin im Promiflash-Interview.
Sehr häufig tritt so eine Verhaltensstörung wie bei Patrick Nuo allerdings nicht auf. „In der Jugend und Pubertät müssen Jugendliche viele Entwicklungsaufgaben lösen. Sie müssen mit äußerlich stark sichtbaren körperlichen Veränderungen klarkommen, sie lösen sich von den Eltern und müssen eine eigene Persönlichkeit entwickeln, sich mit Normen, Einstellungen und Verhaltensweisen auseinandersetzen. Auch im Gehirn geschehen große Veränderungen. Dieser schwierige Prozess spiegelt sich bei Jugendlichen in zeitweise konfliktreichem Verhalten wider, zu denen unter anderem auch der Probierkonsum von Tabak, Alkohol oder Cannabis gehören. Auch sexuelle Präferenzen bilden sich in dieser Zeit heraus. Selten jedoch kommt es zu schwerwiegenden Störungen“, weiß Frau Bartsch. Auch Patrick Nuo hat sein Problem ja weitestgehend wieder in den Griff bekommen, doch inwieweit sich sein Bekenntnis auf sein Ansehen auswirken wird, das konnte natürlich auch die Expertin nicht einschätzen.
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