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Wie Harvey Weinstein? Sexvorwürfe gegen deutschen RegisseurGetty ImagesZur Bildergalerie

Wie Harvey Weinstein? Sexvorwürfe gegen deutschen Regisseur

4. Jan. 2018, 18:10 - Promiflash Redaktion

Ein Fall wie der von Harvey Weinstein (65) auch in Deutschland? Nachdem mit den Anschuldigungen gegen den Filmmogul eine wahre Welle an ähnlichen Erfahrungsberichten berühmter und nicht berühmter Frauen losgetreten worden ist, gibt es jetzt auch hierzulande die ersten Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe gegen ein Urgestein der Filmbranche. Zwei ehemalige Schauspielerinnen erheben schwere Vorwürfe gegen Regisseur Dieter Wedel (78).

Im ZEITmagazin sprechen Jany Tempel (48) und Patricia Thielemann (35) über das Schreckliche, das sie während ihrer Vorsprechen für Projekte mit Wedel erlebten. Jany, die 1997 in "König von St. Pauli" mitspielte, traf sich im Sommer 1996 vorab auf Einladung des Regisseurs mit Wedel und erinnert sich: "Ich klopfte an die Zimmertür, die mir genannt worden war. Er hat mich mit Wucht gepackt und gegen die Wand gepresst [...] Ich weiß nicht mehr, wie meine Kleidung von mir kam, ich weiß nur noch, dass ich wimmerte und es so schmerzfrei wie möglich über mich ergehen lassen wollte." Ihre Schauspielkollegin Patricia entging fünf Jahre früher eigenen Angaben zufolge nur knapp einem ähnlichen Schicksal, als sie sich mit Wedel im Bremer "Parkhotel" zwecks Casting der Fernsehreihe "Der große Bellheim" traf.

Sie berichtet jetzt, wie der heute 75-Jährige ihre Bluse aufgerissen und versucht habe, sie auf die Couch zu werfen: "Sobald die Tür hinter mir zufiel, veränderte sich Wedels Gesicht vollkommen." Durch heftige Gegenwehr habe sie sich glücklicherweise befreien können: "Ich bin wie eine Furie aus dem Zimmer gerannt." Und was sagt der Beschuldigte zu den brutal klingenden Anschuldigungen? Wedel bestreitet die Vorwürfe und betont, Frauen gegenüber noch nie gewalttätig geworden zu sein. Zu Jany erklärte er: "Ich erinnere mich, dass ich Frau Tempel mochte und mit ihr auch eine kurze Affäre hatte." Der Fall liegt mittlerweile der Hamburger Medienrechtskanzlei "Unverzagt von Have" vor.

Wedels Rechtsanwalt Michael Philippi ließ Bild folgendes Statement zukommen: "Unser Mandant wird durch die – erstmalige – Veröffentlichung derartiger Verdächtigungen, die auf angebliche Vorfälle von vor zwanzig und mehr Jahren gestützt werden, einem massiven öffentlichen Pranger ausgesetzt. Er hat auf eine Anfrage vor Erscheinen des Berichts eine umfassende eidesstattliche Erklärung zu den schweren Anschuldigungen abgegeben. Darin versichert er, dass die offenbar von mehreren Schauspielerinnen gegen ihn erhobenen Vorwürfe unzutreffend und nicht gerechtfertigt sind. Er habe zu keinem Zeitpunkt diesen oder anderen Frauen in irgendeiner Form Gewalt angetan. Unser Mandant bedauert, dass er im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit als Produzent und Regisseur Schauspielerinnen und Schauspieler insbesondere am Set manchmal überharter, wohl auch verletzender Kritik ausgesetzt hat. Einen Zusammenhang mit den ihm unterstellten Übergriffen gab es dabei nie."

Mariella Ahrens bei der Berlin Fashion Week 2019
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Mariella Ahrens bei der Berlin Fashion Week 2019


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