Französischer Regisseur Patrice Chereau ist tot

Er war ein wegweisendes Genie seiner Zunft und kreierte Bilder auf der Kinoleinwand und der Theaterbühne, die ihn überdauern werden: Regisseur Patrice Chéreau ist nach längerem Leiden an Lungenkrebs gestorben. Der gebürtige Franzose wurde 68 Jahre alt.

Der Sohn einer Zeichnerin und eines Malers galt schon früh als Wunderkind des Theaters und inszenierte seine ersten Stücke schon im jungen Alter von 19 Jahren. Ob den "Ring des Nibelungen" im Rahmen der Bayreuther Festspiele oder "Don Giovanni" zu den Salzburger Festspielen: Der Franzose machte sich weit über die Landesgrenzen seiner Heimat einen Namen. Mit dem Film "Das Fleisch der Orchidee" schaffte Patrice Chéreau auch als Regisseur den Durchbruch und dürfte in den USA besonders für den Streifen "Die Bartholomäusnacht" bekannt sein, der für einen Oscar nominiert war. Mit dem erotischen Filmdrama "Intimacy" sorgte er 2001 nicht nur für viel Aufsehen, sondern auch zahlreiche Auszeichnungen. In seiner Heimat Frankreich war Patrice Chéreau unter anderem Jury-Mitglied der berühmten Filmfestspiele in Cannes und kurzzeitig Leiter einer Filmhochschule.

Wie Angehörige des Regisseurs berichten, verstarb der Franzose am Montag an Lungenkrebs. Wohl nur wenige haben jenes Metier des Theaters und des Films bedeutender geprägt als Patrice Chéreau. In seinen zahlreichen Werken wird der Franzose ohne Frage weiterleben.