Netflix-Film disqualifiziert: Shitstorm gegen Oscars 2020!

Genevieve Nnaji, RegisseurinGetty Images
6. Nov. 2019 -
Promiflash Redaktion

Die Oscar-Verantwortlichen sorgen mit ihrer Meinungsänderung für Wirbel! Eigentlich wollten die Macher des begehrten Filmpreises mehr Offenheit demonstrieren. Die Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" wurde in "Bester internationaler Film" umbenannt. Daher sah nun auch ein nigerianischer Beitrag seine Chance und bewarb sich. Doch die Jury lehnte den Netflix-Streifen nachträglich ab und sorgte für Unmut: In dem Drama werde nämlich zu viel Englisch gesprochen.

Anzeige
"Lionheart"-Produzent Chinny Onwugbenu, Schauspielerin Nkem Owoh und Regisseurin Genevieve NnajiGetty Images

In dem Werk "Lionheart" finden gut zwölf Minuten Dialog in der südostnigerianischen Sprache Igbo statt, der Rest der Gespräche verläuft auf Englisch. Angeblich zu wenig, um als internationaler Film zu gelten. Die Regisseurin des Werks, Genevieve Nnaji (40), beschwerte sich nun auf Twitter über die revidierte Entscheidung der Academy: "Dieser Film repräsentiert, wie wir Nigerianer sprechen. Das schließt auch Englisch als Hilfssprache für die über 500 verschiedenen Sprachen, die unserem Land gesprochen werden, mit ein." Die Amtssprache des Landes fungiere auf dieselbe Weise, wie in von Frankreich kolonialisierten Staaten Französisch verwendet wird.

Anzeige
Genevieve Nnaji beim Toronto Film Festival 2013Getty Images

Viele Journalisten beschwerten sich, dass die Oscar-Jury mit ihrer Entscheidung die Muster des Kolonialismus wiederholen würden. "Ein nigerianischer Film auf Englisch kann in der ausländischen Kategorie der Oscars nicht gewinnen, weil er nicht ausländisch genug ist. Die Kolonisten lieben es, die Kolonialisierten dafür zu bestrafen, dass sie kolonialisiert wurden", regte sich Ivie Ani auf Twitter auf.

Anzeige
Ivie Ani, JournalistinInstagram / ivie.ani
Anzeige
Promiflash Redaktion
Redaktion
Zum Profil