

CDU-Politiker Bernhard Vogel stirbt im Alter von 92 Jahren
Der frühere CDU-Politiker Bernhard Vogel ist im Alter von 92 Jahren verstorben. Dies bestätigte die Konrad-Adenauer-Stiftung, deren Ehrenvorsitzender der einstige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen war. Das berichtet unter anderem Bild. Bernhard (✝92) war der einzige Politiker der Nachkriegszeit, der in zwei Bundesländern als Regierungschef amtierte. Von 1976 bis 1988 führte er die Landesregierung in Mainz, bevor er nach der Wiedervereinigung von 1992 bis 2003 Ministerpräsident in Erfurt wurde. "Bernhard Vogel hat einen nachhaltigen Beitrag zum Zusammenwachsen unseres wiedervereinigten Landes geleistet", würdigte der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Norbert Lammert, den Verstorbenen.
Bereits in den 1960er-Jahren begann Bernhards politische Karriere und führte ihn eng an Weggefährten wie Helmut Kohl (✝87) heran, dessen Nachfolge er in Rheinland-Pfalz antrat. Seine bildungspolitischen Reformen prägten das Bundesland, doch nach einem innerparteilichen Machtkampf trat Vogel 1988 als Ministerpräsident zurück. Nach der Wiedervereinigung wagte er in Thüringen einen Neuanfang und regierte zeitweise mit absoluten Mehrheiten. Neben seiner Arbeit als Landeschef war er auch mehr als 40 Jahre Mitglied im CDU-Bundesvorstand.
Bernhard wurde 1932 in Göttingen geboren und wollte ursprünglich Professor werden, entschied sich jedoch für die Politik. Es war eine Leidenschaft, die er bis ins hohe Alter nicht aufgab – gemeinsam mit seinem Bruder Hans-Jochen Vogel, dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden, diskutierte er selbst nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn über politische Themen. Seit seinem Rückzug aus der Politik lebte Bernhard in Speyer, wo er sich weiterhin für gesellschaftliche Themen engagierte.