

"Kein Vorbild": Ulrich Mühes (†) Sohn reflektiert Verhältnis
Andreas Mühe, Sohn des verstorbenen Schauspielers Ulrich Mühe (†54), hat offen über das schwierige Verhältnis zu seinem Vater gesprochen. "Als Vater ist er kein Vorbild für mich gewesen", sagte Andreas in einem Interview mit Zeit. Der Künstler erklärte, dass sein Vater, der fünf Kinder hinterließ und 2007 verstarb, es nicht geschafft habe, eine enge Bindung zu ihnen aufzubauen. "Er hat das mit seinen fünf Kindern nicht gut hinbekommen", so Andreas. Dennoch betonte er die Leere, die der Verlust hinterließ: "Er ist für alle seine Kinder viel zu früh gegangen. Wenn ich ehrlich bin, ist mein Verhältnis zu ihm von Sehnsucht geprägt."
Neben den persönlichen Einblicken machte Andreas auch Aussagen zu seiner Arbeit als Fotograf und ging dabei auf seine Zusammenarbeit mit Angela Merkel (71) ein. In dem Gespräch thematisierte er den respektlosen Umgang westdeutscher Medien mit der früheren Kanzlerin. "Es war geradezu ein Sport, diese Frau möglichst unvorteilhaft zu zeigen", erklärte er und kritisierte die voreingenommene Perspektive in den führenden Verlagen und Redaktionen. Für ihn selbst sei es von größter Bedeutung gewesen, seine Motive mit Respekt darzustellen, was auch der Zusammenarbeit mit der ehemaligen Politikerin zugutekam.
Andreas, der neben seinen Halbgeschwistern Anna Maria und Konrad Mühe auch künstlerisch tätig ist, wandelt beruflich auf anderen Pfaden als sein berühmter Vater. Während Ulrich Mühe vor allem durch seine Theatertätigkeit und Filme wie "Das Leben der Anderen" unvergessen bleibt, hat sich Andreas in der Fotografie einen Namen gemacht. Dabei ist nicht nur die Kunst, sondern auch die Vergangenheitsbewältigung ein zentraler Bestandteil seines Schaffens. In Interviews wird deutlich, wie schwer die familiären Bande wiegen und wie prägend diese Erfahrungen für seine persönliche und berufliche Entwicklung waren.