Cannes 2012: Welcher deutsche Film ist im Rennen?

In diesem Jahr hat es nur ein Regisseur aus Deutschland geschafft, in Cannes sein Meisterwerk der hochkarätigen Fachjury präsentieren zu dürfen.

Außer Konkurrenz geht demnach Fatih Akin (38) mit seiner Langzeitdokumentation „Der Müll im Garten Eden“, die im Rahmen von Spezialvorführungen gezeigt wird, ins Rennen. Der Film erzählt die Geschichte der türkischen Bewohner des Dorfes Camburnu, die sich gegen eine Regierungsentscheidung wehren, nach der der komplette Müll am Schwarzen Meer, also in unmittelbarere Nähe, gelagert wird. Ganze fünf Jahre dauerte das Projekt an und wurde erst in letzter Minute fertiggestellt. Die weiteren deutschen Beiträge an den Wettbewerbsfilmen beschränken sich auf Co-Produktionen. So entstand unter der Co-Produktion einer Leipziger Produktionsfirma das Kriegsdrama „Im Nebel“ vom russischen Regisseur Sergei Loznitsa (47).

Fatih Akin war bereits im Jahr 2005 mit seinem Werk „Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul“ in Cannes vertreten und gewann nur zwei Jahre später den Drehbuchpreis für „Auf der anderen Seite“. Ob sich Akins Siegeszug jetzt weiter ziehen kann, bleibt abzuwarten. Doch mit „Der Müll im Garten Eden“ ist ihm schon jetzt ein beeindruckendes Werk gelungen, das berührt und zum Nachdenken anregt.