Mental K.O.? Klitschko-Gegner zeigt Stinkefinger

Mindestens genauso wichtig, wie das richtige physische Training vor einem Boxkampf ist die mentale Fitness. Das weiß auch Tony Thompson (40), der sich vor vier Jahren schon einmal Wladimir Klitschko (36) geschlagen geben musste, als er gegen ihn in den Ring stieg und laut eigener Aussage durch eine Trainingsverletzung nicht zu 100 Prozent fit war. Dementsprechend rau ist meist auch der Ton der Sport Stars, der beim Abschlusswiegen vor dem WM-Boxspektakel herrscht. Während normalerweise die Kämpfer zur psychischen Beeinflussung des Gegners derbe Sprüche klopfen, war es diesmal ein Zuschauer, der den Boxer provozierte.

„Tony du wirst verlieren“, rief ein Unbekannter. Das brachte den Mann aus Washington D.C., der eigentlich als sehr zuvorkommend und nett gilt, zur Weißglut. Er zeigte seinen Mittelfinger! Diese Entgleisung überraschte Klitschko sehr. „Ehrlich gesagt, das habe ich nicht erwartet. Normalerweise ist er ganz bescheiden und ruhig, dieser Stinkefinger war jetzt etwas übertrieben“, erklärte er gegenüber RTL. Dass der Zuruf aus der Menge den Profi-Kämpfer so aus der Ruhe bringen konnte, ist für viele ein Zeichen der Schwäche. Thompson selbst rechtfertigte sich später im Interview. „Ich bin nicht nervös, ich bin es nur müde zu hören, ich hätte keine Chance, den Kampf zu gewinnen“, so die Erklärung.

Er sei sich sicher, den Sieg einfahren zu können. „Ich bin nicht als ein weiteres Opfer von Wladimir hierhergekommen. Ich werde mir die WM-Gürtel holen, und das meine ich ernst. Man kann sich die WM-Titel nur nehmen, wenn man den Champion ausknockt. Das werde ich tun in Runde 9“, so die Kampfansage. Ob Dr. Steelhammer dagegen das passende Rezept hat? Das wird sich heute Abend herausstellen. Wladimir versprach nälich seinerseits ebenfalls, den Gegner schon vor dem regulären Rundenende platt zu machen.