Julia Simon gesperrt: So steht es für sie um Olympia
Julia Simon gesperrt: So steht es für sie um OlympiaGetty ImagesZur Bildergalerie

Julia Simon gesperrt: So steht es für sie um Olympia

- Marina Birner
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Der französische Skiverband verhängt ein Wettkampf- und Trainingsverbot gegen ihre Landsfrau, die Biathlon-Weltmeisterin Julia Simon. Die Sportlerin, die nach dem Karriere-Aus von Laura Dahlmeier (†31) 2019 in der Saison 2022/23 den Gesamtweltcup gewann, wird laut Stern wegen Kreditkartenbetrugs für sechs Monate gesperrt, allerdings sind fünf dieser Monate zur Bewährung ausgesetzt. Die Strafe, die seit dem 7. November in Kraft ist, erlaubt ihr dennoch die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo. Julia wird somit den Weltcup-Auftakt in Östersund Ende November verpassen. Zusätzlich wurde eine Geldstrafe von 30.000 Euro verhängt, die zur Hälfte ebenfalls auf Bewährung ausgesetzt ist. Unklar ist bislang, ob der Zoll als Arbeitgeber der Athletin disziplinarische Konsequenzen in Erwägung zieht.

Der Verband (FFS) sprach von einer "sehr strengen" Entscheidung durch die unabhängige Disziplinarkommission – auch wenn sie schon beim zweiten Weltcup in Hochfilzen in Österreich wieder startberechtigt wäre. Die Vorwürfe gegen die Athletin beziehen sich auf gestohlene Kreditkartendaten ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet und einer Team-Physiotherapeutin. Damit soll sie zwischen Dezember 2021 und September 2022 Waren im Wert von rund 2.500 Euro gekauft haben. Nachdem Julia die Taten zunächst bestritt und von Identitätsdiebstahl sprach, gab sie diese vor zwei Wochen vor einem Gericht in Albertville zu und wurde zu einer dreimonatigen Bewährungsstrafe sowie einer zusätzlichen Geldstrafe von 15.000 Euro verurteilt.

Aufgrund der Verurteilung und der atmosphärischen Spannungen im Team bleibt unklar, wie die Sportlerin wieder integriert werden kann. Denn es sollen noch mehr Teammitglieder betroffen sein, die aber wohl keine Anzeige gestellt haben. Die Affäre hat bei Julia und in ihrem Umfeld Spuren hinterlassen. Die Athletin, die unter anderem mit einem Therapeuten arbeitet, gab an, sich nicht an die Taten erinnern zu können, sprach von einem "Blackout" und versicherte, dass keine finanziellen Motive hinter ihren Handlungen standen – zum Tatzeitpunkt betrug ihr Vermögen über 320.000 Euro. Trotz aller Kontroversen bleibt der erste Olympiasieg – wie für viele andere Sportgrößen – ihr großes Ziel. Nach Silber mit der Mixed-Staffel 2022 in Peking möchte sie nun in Italien an ihre sportlichen Erfolge anknüpfen.

Julia Simon zeigt ihre Medaillen nach dem Massenstart über 12,5 km bei der Biathlon-WM in Nove Mesto na Morave, 2024.
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Julia Simon zeigt ihre Medaillen nach dem Massenstart über 12,5 km bei der Biathlon-WM in Nove Mesto na Morave, 2024.
Julia Simon beim Anschießen vor dem Massenstart der WM in Nove Mesto na Morave, Februar 2024.
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Julia Simon beim Anschießen vor dem Massenstart der WM in Nove Mesto na Morave, Februar 2024.
Julia Simon beim Super Sprint beim Loop One Biathlon Opening Festival im Olympiapark München, Oktober 2025.
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Julia Simon beim Super Sprint beim Loop One Biathlon Opening Festival im Olympiapark München, Oktober 2025.
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