

Theater-Legende Claus Peymann mit 88 Jahren verstorben
Die deutsche Schauspielwelt nimmt Abschied von Claus Peymann. Der deutsche Theaterregisseur ist heute nach langer Krankheit verstorben, wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung aus seinem privaten Umfeld erfuhr. Claus soll in seinem Haus in Berlin-Köpenick verstorben sein. Zu den genauen Details seiner Todesumstände ist bisher nichts bekannt. Ebenfalls gibt es keine offiziellen Informationen über die Krankheit, an der er litt. Der Regisseur starb nur wenige Wochen nach seinem 88. Geburtstag.
Claus galt zu Lebzeiten als eine Art Legende der deutschen Theaterszene, und das vor allem wegen seines eigenwilligen Stils. Er war bekannt dafür, Stücke mit einem Hauch Größenwahn, Starrsinn und Skandal zu inszenieren. Seine Karriere begann in einem Studententheater in den 70er-Jahren. Sein Karriereweg führte den gebürtigen Bremer über die Position als Intendant am Schauspielhaus Bochum bis in die späten 80er-Jahre und die des Direktors am Wiener Burgtheater. Zu dieser Zeit wurde Claus bereits für sein Können hinter den Kulissen der Bühne gefeiert. 2023 inszenierte er sein letztes Theaterstück "Warten auf Godot" aus der Feder des bekannten Schriftstellers Simon Beckett im Theater in der Josefstadt Wien.
Claus war so erfolgreich, wie er kontrovers war. Schlagzeilen machte er nicht nur mit ausverkauften Theatersälen, sondern auch immer wieder mit Skandalen. 1988 löste seine Inszenierung des Stücks "Heldenplatz" in Wien einen der größten Skandale der deutschsprachigen Theaterszene aus. Weil das Stück sich kritisch mit der österreichischen Identität und der Rolle Österreichs im Nationalsozialismus beschäftigt, wurde es in dem Land heftig diskutiert. Sogar Proteste gab es. Auch Claus geriet dabei immer wieder ins Kreuzfeuer und soll sich sogar den ein oder anderen Schlagabtausch mit der Presse geliefert haben. Auf der Gegenseite wurde die Inszenierung aber von intellektuellen Fachleuten auch hochgelobt.