EM-Kuss-Skandal: Gericht bestätigt Urteil gegen Rubiales
Luis Rubiales (47), der ehemalige Präsident des spanischen Fußballverbandes, wurde am Mittwoch vor dem obersten Gericht Spaniens erneut mit einer Niederlage konfrontiert. Seine Berufung gegen die Verurteilung wegen sexueller Nötigung wurde abgelehnt. Der Vorfall, bei dem Rubiales während der Feierlichkeiten nach dem Gewinn der Frauen-Weltmeisterschaft 2023 in Sydney die Spielerin Jennifer Hermoso ohne deren Einwilligung auf den Mund küsste, bleibt somit rechtskräftig. Das Gerichtsurteil sah eine Geldstrafe sowie eine Einschränkung vor: Rubiales muss mindestens 200 Meter Abstand zu Hermoso halten und sich ein Jahr jeglicher Kontaktaufnahme enthalten.
Der Fall hatte bereits zuvor für großes Aufsehen gesorgt. Hermoso, die den Kuss als unerwünscht bezeichnet hatte, reichte eine Strafanzeige ein und sagte vor Gericht aus. Rubiales entging einer Haftstrafe, obwohl das Urteil nach den verschärften Einwilligungsgesetzen Spaniens eine Gefängnisstrafe von bis zu vier Jahren hätte nach sich ziehen können. Neben der juristischen Strafe wurde der ehemalige Funktionär auch von der FIFA für drei Jahre von sämtlichen internationalen Fußballtätigkeiten ausgeschlossen, was sein öffentliches Ansehen zusätzlich belastete.
Rubiales war bereits im September 2023 von seiner Position zurückgetreten, nachdem die Öffentlichkeit wie auch politische Vertreter Druck ausgeübt hatten. Der 47-Jährige stand an der Spitze des spanischen Fußballverbandes, als Spanien seine erste Frauenfußball-Weltmeisterschaft gegen England gewann. Doch das, was für die Mannschaft ein historischer Triumph war, wurde von Rubiales' Kontroverse überschattet. Hermoso war mit dem Urteil zufrieden, denn "Schließlich wird damit ein wichtiger Präzedenzfall in einem sozialen Umfeld geschaffen, in dem noch so viel zu tun ist", erklärte die Profifußballerin.