Betteln für den guten Zweck: User zerreißen Trymacs' Aktion
Mit dem Titel "Bettel Royal" startete Trymacs (30) ein Experiment, in dem er zusammen mit Bruder Nici und Kumpel Paul Frege vier Tage auf den Straßen Lissabons ausharren will – um Geld schnorren inklusive. Das Ganze ist aber mehr als nur eine lustige Twitch-Aktion, sondern hat einen ernsten Hintergrund: Alle Einnahmen sollen einem guten Zweck zugutekommen. Das Netz findet die Challenge aber trotz der guten Absichten nicht besonders lustig. Unter anderem bei Reddit hagelt es Kritik. "Komplett unangenehmes Format, extrem herablassend. Ich persönlich kriege tatsächlich Brechreiz, wenn ich sehe, wie Millionäre wie Max einfach aus Spaß ein bisschen Armut cosplayen. [...] Mit dem Wissen, jederzeit [...] aussteigen zu können", schreibt ein Nutzer in einem Thread.
Tatsächlich ist es genau das, was den meisten sauer aufstößt: Trymacs gehört zu den erfolgreichsten deutschen Twitch-Stars und soll in einem Jahr einen ungefähren Umsatz von mehr als einer Million Euro machen. Auf der Plattform platzt deswegen auch User der Kragen, die selber mit der Armut zu kämpfen hatten: "Warum kapieren die Leute nicht, dass das nicht lustig ist? Ist das so eine Sensationsgier, von wegen: Haha, ich werde das nie haben, gucke ich mir mal an, wie die Leute leiden, um dann zu sagen, die sollen sich nicht so anstellen?" Die Nutzer sind der Meinung, Trymacs hätte lieber einen klassischen Spendenstream starten sollen oder eher jemanden begleiten sollen, der tatsächlich auf der Straße lebt.
Dass der 30-Jährige plant, die erbettelten Gelder zu verzehnfachen und dann an die Obdachlosenhilfe des Deutschen Roten Kreuzes zu spenden, stößt allerdings auch auf positive Stimmen. Grundsätzlich sind Charity-Aktionen auf Twitch immer gerne gesehen. Eine feste Institution ist dabei das Event "Friendly Fire". Dahinter stehen unter anderem die Streamergruppe PietSmiet sowie YouTube-Urgestein Gronkh (48) und dessen Partnerin Pandorya. Die Streamer unterhalten die Zuschauer dabei meist mit lustigen Aktionen, Party- und natürlich Videospielen. Im vergangenen Jahr konnte der Stream alle bisherigen Einnahmen übertreffen und an die zwei Millionen Euro einnehmen.