Charlotte Roche: Therapeutin rettete ihr Leben

„Feuchtgebiete“-Autorin Charlotte Roche (33) bewies bereits mit ihrem ersten Buch, dass sie thematisch vor eigentlich nichts zurückschreckt. Sie schrieb ungeniert über Sexpraktiken und Inzest sowie andere Tabuthemen, an die manch anderer gar nicht erst zu denken wagt. Doch das Buch traf den Nerv der Zeit und vor allem den Geschmack der Leser und so wurde Feuchtgebiete zum absoluten Bestseller. Diesem soll nun das zweite Buch „Schoßgebete“ folgen, das ab sofort in den Läden steht. Darin geht sie nicht weniger provokativ vor, als schon in ihrem Debüt-Roman. Deshalb ist es auch fast nicht verwunderlich, dass Charlotte Roche kurz vor der Veröffentlichung des Buchs dem Spiegel einige sehr brisante Details über sich und ihre Vergangenheit verriet.

Sie sei im Jahr 2008 magersüchtig gewesen, Depressionen und Angstzustände hätte sie gehabt. Und auch Alkoholprobleme verschweigt sie nicht, denn die habe sie auch bis zum vergangenen Jahr gehabt, doch dann habe sie mit dem Trinken aufgehört. „Ich wollte immer die Mutigste sein, die Lauteste, die Krasseste. Es muss krass sein, sonst entsteht Langeweile“, erklärte sie sich dem Magazin. Lediglich ihrer Therapeutin sei es zu verdanken, dass sie überhaupt noch am Leben sei: „Sie hat mir schon ganz oft das Leben gerettet. Ganz im Ernst.“ Und nicht nur dem Magazin berichtete sie eine ganze Menge über sich selbst, sondern auch in ihrem neuen Buch sind Passagen zu lesen, die das wiedergeben, was sie selbst einmal durchmachen musste. In „Schoßgebete“ muss beispielsweise die Ich-Erzählerin Elizabeth mit der gleichen Tragödie klarkommen, wie die Autorin. Denn Charlotte hatte vor zehn Jahren ihre drei Brüder bei einem Autounfall verloren, bei dem auch ihre Mutter schwer verletzt wurde.

Die Moderatorin hatte es im Leben wahrlich nicht leicht, umso bemerkenswerter, dass sie in ihrem neuen Buch nun das selbst erlebte in Teilen wiedergibt.