Nach Trump-Witz: Satiriker Sebastian Hotz freigesprochen
Sebastian Hotz (29), bekannt als "El Hotzo", wurde heute vom Amtsgericht Tiergarten in Berlin freigesprochen, wie aus einer Pressemitteilung der ordentlichen Gerichtsbarkeit des Landes Berlin hervorgeht. Dem Satiriker wurde vorgeworfen, im Juli 2024 nach einem Attentat auf den damaligen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump (79) auf der Plattform X Beiträge veröffentlicht zu haben, die als Billigung der Tat aufgefasst wurden. In einem dieser Beiträge bedauerte er satirisch das Scheitern des Attentats, in einem anderen schrieb er: "Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben." Die Staatsanwaltschaft plädierte auf eine Geldstrafe von 6.000 Euro, doch das Gericht urteilte anders: Die Äußerungen seien als Satire zu werten und daher nicht strafbar.
Der Richterin Andrea Wilms zufolge handelte es sich bei den Posts zwar um geschmacklose, aber straffreie Meinungsäußerungen. Die Verteidigung argumentierte mit der künstlerischen Freiheit und der besonderen Rolle der Satire, während der Staatsanwalt betonte, dass auch Satiriker Grenzen hätten und die Posts Hasskriminalität förderten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hat die Möglichkeit, gegen das Urteil Berufung zum Landgericht Berlin oder Revision zum Kammergericht einzulegen.
Sebastian Hotz ist als "El Hotzo" vor allem für seine humorvollen, oft gesellschaftskritischen Beiträge bekannt, die er online veröffentlicht. Mit rund 740.000 Followern auf X hat er eine breite Plattform, um seine pointierten und manchmal provokanten Kommentare zu verbreiten. Der Prozess rund um ihn drehte sich vor allem um die Frage, wie weit Satire in einem demokratischen Kontext gehen darf, eine Diskussion, die in der Vergangenheit auch bei anderen Komikern und Künstlern immer wieder für Schlagzeilen sorgte.