Hoher Einsatz: Diddy fordert Gerechtigkeit im Kautionsstreit
Bis mindestens Oktober soll P. Diddy (55) noch in Untersuchungshaft bleiben. Eine Chance auf Kaution schien es bisher nicht zu geben. Doch genau dagegen will der Rapper jetzt vorgehen. Aus Gerichtsdokumenten, die TMZ vorliegen, geht hervor, dass sich seine Anwälte jetzt in seinem Namen mit harschen Worten an das Gericht und die Staatsanwaltschaft wenden. "Die Regierung ist wild entschlossen, ihn dafür, dass er Prostitutionsdienste in Anspruch genommen hat, auf drakonische Weise zu bestrafen, als jemals jemand zuvor in der Geschichte der USA. Sie gehen weiter unfair gegen ihn vor, genau wie sie es seit Beginn dieser nachweislich fehlgeleiteten Ermittlungen getan haben", heißt es in den Unterlagen.
Laut Diddys Anwälten tue die Regierung und somit auch das Gericht so, als habe es keinen Freispruch seitens der Jury gegeben. Das Team wolle dagegen vorgehen und den einstigen Hip-Hop-Mogul auf Kaution aus dem Gefängnis holen. Die Einreichung der notwendigen Unterlagen ist eine Reaktion auf das Drängen des Bundesstaatsanwalts, Diddy weiter die Kaution zu verweigern, sodass er bis zur endgültigen Urteilsverkündung Anfang Oktober in Haft bleibt. Die Anwälte des 55-Jährigen argumentieren derweil, ihr Mandant sei vermutlich der einzige Mann der USA, der wegen des Anheuerns männlicher Sexarbeiter, um mit seiner Partnerin zu schlafen, hinter Gittern sitzt.
Tatsächlich ist Diddys Fall aber weitaus komplizierter. Der Musiker wurde vergangenes Jahr verhaftet und angeklagt, weil er unter anderem in den Transport von Prostituierten über Staatsgrenzen hinaus involviert gewesen sein soll. Zudem liegen Vorwürfe der Gewalt und sogar Vergewaltigung vor. Die Jury entschied sich Anfang Juli für einen Teilfreispruch in drei von fünf Anklagepunkten, das endgültige Urteil wird am 3. Oktober erwartet. In der Zwischenzeit stellte sein Anwaltsteam einen Kautionsantrag von etwa 37,2 Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft lehnte das mit der Begründung ab, bei Diddy bestehe aufgrund "unerschöpflicher finanzieller Mittel" eine hohe Fluchtgefahr. Zudem sei er wegen seiner gewalttätigen Vergangenheit eine Gefahr.