Trump erwägt Begnadigung für P. Diddy vor endgültigem Urteil
US-Präsident Donald Trump (79) denkt angeblich ernsthaft darüber nach, P. Diddy (55) noch vor dessen anstehender Verurteilung im Oktober eine präsidiale Begnadigung zu erteilen. Der US-Rapper, der bürgerlich Sean Combs heißt, wurde im Juli teilweise schuldig gesprochen, unter anderem wegen des Transports zu unmoralischen Zwecken im Sinne des sogenannten Mann Acts. Wie ein Insider gegenüber Deadline verriet, soll auch Diddys Umfeld intensiv bei der Trump-Administration für eine Gnadenentscheidung plädieren. Eine offizielle Stellungnahme des Weißen Hauses zu diesen Überlegungen steht bisher jedoch noch aus.
Donald und der einst als Puff Daddy bekannte Musiker pflegten früher in gemeinsamen New Yorker Elitekreisen freundschaftliche Kontakte. Obwohl Diddy später einen kritischen Kurs gegenüber Donalds Politik verfolgte und sogar seinen Konkurrenten Joe Biden (82) unterstützte, hatte der Präsident im Mai angedeutet, den Fall neutral prüfen zu wollen: "Ich sehe mir die Fakten an, wenn ich glaube, dass jemand unfair behandelt wurde – egal, ob er mich mag oder nicht." Damit spielt er womöglich auf die umstrittene Rechtsgrundlage an, auf der Diddy für Escort-Arrangements in seiner offenen Beziehung zur Rechenschaft gezogen wurde.
Diddy, inzwischen siebenfacher Vater, hatte wiederholt die Möglichkeit einer Freilassung gegen eine hohe Kaution beantragt, scheiterte bisher jedoch stets. Sollte keine Begnadigung erwirkt werden, drohen dem Musiker bis zu 20 Jahre Haft. Bereits zuvor hatte der laufende Prozess mit Zeugenberichten über sein ausschweifendes Privatleben Schlagzeilen gemacht. Kritiker monieren jedoch, dass der Einsatz des Mann Acts, ein über hundert Jahre altes Gesetz, das ursprünglich der Bekämpfung von Zwangsprostitution diente, angesichts des zugrunde liegenden Sachverhalts problematisch erscheine.