ARD-Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert stirbt mit 88 Jahren
Über Jahrzehnte berichtete Rolf Seelmann-Eggebert (88) im Fernsehen über das Geschehen in den europäischen Adelshäusern. Sein Auftreten als Adelsexperte bei der ARD wurde so beliebt, dass er bis heute als eine Art Legende seines Metiers galt. Nun teilt der Norddeutsche Rundfunk jedoch traurige Nachrichten mit: Rolf ist im Alter von 88 Jahren verstorben. "Rolf Seelmann-Eggebert hat unser Programm entscheidend geprägt – als Adelsexperte, aber auch in vielen anderen Bereichen. Über sechs Jahrzehnte hinweg machte er für den NDR Reportagen und Dokumentationen, war Moderator und Kommentator. [...] Rolf Seelmann-Eggebert war ein vorbildlicher Journalist. Der NDR hat ihm viel zu verdanken", heißt es in einem offiziellen Statement.
1978 trat Rolf erstmals in der Funktion als Adelsexperte in der ARD auf. Damals berichtete er über den 30. Geburtstag von König Charles (76), zu dem Zeitpunkt noch Prinz von Wales. Über die Jahre begleitete er als Korrespondent wichtige Ereignisse wie die Beerdigung von Prinzessin Diana (†36) oder die Hochzeit von Prinz William (43) und Prinzessin Kate (43). Seinen letzten Auftritt im Fernsehen hatte der Journalist im Jahr 2019, bevor er nach über 40 Jahren im TV in den Ruhestand trat. An seiner Stelle übernahm ab 2022 Leontine von Schmettow als Kommentatorin der Live-Übertragungen von wichtigen Royal-Ereignissen wie beispielsweise Trooping the Colour.
Vor seiner Zeit als Adelsexperte war Rolf zudem auch angesehener Korrespondent in anderen Bereichen – so berichtete er unter anderem über Krisenereignisse vor Ort. In den 70er-Jahren war er ARD-Vertreter für den Hörfunk in Westafrika an der Elfenbeinküste, später Fernsehkorrespondent für Afrika in Nairobi, Kenia. Darüber hinaus lag ihm Wohltätigkeitsarbeit sehr am Herzen: Rolf war lange im Vorstand von UNICEF Deutschland. Seine Arbeit wurde auch mit Preisen geehrt. Er wurde 1985 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet, 1992 mit dem Bambi und 2011 mit dem Deutschen Fernsehpreis.