

Darstellerin aus "Kevin – Allein in NY" fühlt sich vergessen
Brenda Fricker, die irische Schauspielerin hinter der unvergesslichen Taubenfrau aus Kevin – Allein in New York, hat kurz vor den Feiertagen offenbart, wie einsam und unsichtbar sie sich heute oft fühlt. In einem Gespräch mit der Zeitung The Times erklärte die Oscarpreisträgerin, dass nach ihrem siebzigsten Geburtstag die Rollenangebote ausblieben und sie in der Branche übersehen werde. "Sie schreiben nicht für alte Frauen", sagte sie. Das Gesicht aus dem Weihnachtsklassiker, das einst an der Seite von Macaulay Culkin in New York Herzen eroberte und Kevin im Central Park rettete, verbringt die festlichen Tage inzwischen für sich, mit heruntergelassenen Jalousien und ausgeschaltetem Telefon.
Die Dublinerin, die 1990 als erste Irin einen Oscar als beste Nebendarstellerin für "Mein linker Fuß" gewann und in Filmen wie "Angels in the Outfield", "A Time to Kill", "Inside I'm Dancing" und "Albert Nobbs" glänzte, berichtete, dass die Arbeit nach Jahrzehnten voller Anerkennung plötzlich versickert sei. Gegenüber The Times erinnerte sie sich an Worte von Richard Harris (†72), die sich eingebrannt hätten: Man werde mit 70 unsichtbar. Kurz darauf spürte sie genau das. Gegenüber The Guardian sprach Brenda zuletzt auch über ihren angeschlagenen Gesundheitszustand: ständige Schmerzen, Atemnot, Erschöpfung. "Ich bin außer Atem nur vom Reden", sagte sie. Schlaf finde sie kaum, die Tage verbringe sie weitgehend im Bett. In einem Radio-Interview von 2021, zitiert von The Independent, beschrieb sie die Feiertage als still und dunkel: Sie schalte das Handy aus, ziehe die Rollos herunter und halte sich mit aufgezeichneten Sendungen und ihrem Hund über Wasser.
Abseits des Rampenlichts sucht die Schauspielerin Halt in kleinen Ritualen und Fernsehmomenten. Wenn die Nacht lang wird, trösten sie Realityshows, besonders The Real Housewives of Beverly Hills. "Es ist besser als Sex. Es ist besser als sich zu betrinken. Ich liebe es", sagte sie dem Guardian. Freundschaften und Erinnerungen an frühere Weggefährten wie den erwähnten Richard Harris bleiben für die Künstlerin bedeutsam, ebenso die stille Gesellschaft ihres Hundes. Während viele den Film jedes Jahr zu Weihnachten neu entdecken, gestaltet Brenda die Festtage bewusst leise, mit vorab programmierten Sendungen, ein wenig Routine und dem Versuch, die Einsamkeit kontrollierbar zu machen, bis das neue Jahr beginnt.









