Jason Collins kämpft gegen Gehirntumor im vierten Stadium
Jason Collins (47) hat seine schwere Diagnose öffentlich gemacht: Der frühere Profi der nordamerikanischen Basketballliga spricht im Gespräch mit ESPN über sein Glioblastom im vierten Stadium, eines der tödlichsten Hirnleiden und der aggressivsten Krebsarten überhaupt. Was im Mai noch wie ein Märchen begann – Jason heiratete die Liebe seines Lebens, Brunson Green, in Austin, Texas – verwandelte sich nur wenige Monate später in einen Albtraum. Die ersten Anzeichen waren subtil: Konzentrationsprobleme, die dazu führten, dass das Paar zum ersten Mal seit Jahrzehnten einen Flug verpasste. "Ich hatte seit ein oder zwei Wochen seltsame Symptome, aber wenn nicht wirklich etwas falsch ist, kämpfe ich mich durch. Ich bin ein Athlet", beschreibt Jason die ersten Warnsignale, die er zunächst ignorierte. Die Realität holte ihn brutal ein, als er nach nur fünf Minuten aus dem CT-Gerät geholt wurde – ein Zeichen dafür, dass die Bilder bereits alles verrieten.
Der Ex-Spieler erklärt, er habe nach Tests erfahren, dass es sich um ein besonders aggressives Tumorwachstum handelt. Gegenüber ESPN sagt Jason: "Stell dir ein Monster mit Tentakeln vor, das sich auf der Unterseite meines Gehirns in der Breite eines Baseballs ausbreitet." Eine vollständige Entfernung sei unmöglich, ohne aus dem Eingriff "verändert" hervorzugehen, so Jason. Der Tumor befinde sich in einer kritischen Region nahe dem Frontallappen, jenem Bereich, der die Persönlichkeit präge. Der Sportler beschreibt sein Glioblastom als "wilde Form" und "außergewöhnlich aus all den falschen Gründen", mit Mutationen, die die Behandlung erschweren. Jason begann mit Medikamenten, es folgten Bestrahlung, Chemotherapie sowie eine experimentelle Therapie in Singapur. Allmählich, erzählt er, habe sich der Nebel in seinem Kopf gelichtet. Trotzdem liege die durchschnittliche Prognose bei elf bis vierzehn Monaten. Und doch setzt er auf Fortschritt: "Wenn das die ganze Zeit ist, die mir bleibt, würde ich sie lieber damit verbringen, eine Behandlung zu versuchen, die eines Tages für alle ein neuer Standard sein könnte."
Jasons Basketballkarriere war geprägt von Ausdauer und Kampfgeist – Eigenschaften, die ihm nun im wichtigsten Spiel seines Lebens zugutekommen. Über 13 Jahre spielte er in der NBA für sechs verschiedene Teams, darunter die New Jersey Nets, Atlanta Hawks und Boston Celtics. 2013 schrieb er Geschichte, als er sich als erster aktiver NBA-Spieler als homosexuell outete – ein mutiger Schritt, der ihm internationale Anerkennung einbrachte. "Die letzten 12 Jahre seit meinem Coming-out waren die besten meines Lebens. Dein Leben ist so viel besser, wenn du einfach als dein wahres Ich auftrittst", reflektiert Jason bei ESPN über diese prägende Zeit. Heute zieht er Parallelen zwischen seinem damaligen Mut und seinem aktuellen Kampf gegen den Krebs. "Als Athlet lernst du, in solchen Momenten nicht zu panisch werden. Das sind die Karten, die mir ausgeteilt wurden. Für mich ist es wie: 'Halt die Klappe und spiel gegen Shaq'", sagt Jason mit der Entschlossenheit, die ihn einst gegen Basketball-Giganten wie Shaquille O'Neal (53) antreten ließ.





