Christian Lindner und Franca ziehen wegen Baby vor Gericht
Christian Lindner (46) und seine Ehefrau Franca Lehfeldt (35) ziehen gegen das Satiremagazin Titanic vor Gericht. Wegen eines Covers der vergangenen Januar-Ausgabe fordern sie Unterlassung und Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 20.000 Euro pro Person. Wie RTL berichtet, teilte der Anwalt des ehemaligen Finanzministers bereits Ende März mit, dass die Abbildung eines Fötus mit dem Zusatz "Lindner stellt Eilantrag zu Abschaffung von § 218" vor dem Hintergrund, dass er und seine Partnerin zu diesem Zeitpunkt ein Kind erwarteten, "von der Kunstfreiheit offensichtlich in keiner Weise mehr gedeckt" sei.
Eine Unterlassungsaufforderung aufgrund „grundloser und auch bezugsloser falscher Unterstellung“ blieb im Februar bereits wirkungslos. Mit einer neuen Klage erhoffen sich der ehemalige Politiker und die Journalistin nun einen juristischen Erfolg. Der § 218 regelt die Rechtswidrigkeit und Strafbarkeit eines Schwangerschaftsabbruchs im deutschen Strafgesetzbuch. Titanic bezog sich mit ihrer satirischen Berichterstattung auf die Haltung des einstigen FDP-Chefs in der damaligen Debatte. Weiter hieß es von Lindners Anwalt: "Der untaugliche Versuch von Titanic, eine politische Begründung zu der Gestaltung hinterherzuschieben, da sich Christian Lindner zur mangelnden Leistungskultur und auch zur Abschaffung des § 218 in der Vergangenheit geäußert habe, geht fehl, da sich in dem mit dem beanstandeten Cover beworbenen Heft hierzu nicht irgendein redaktioneller Beitrag findet." Die besagte Zeitschrift reagierte auf diese Anschuldigung im gewohnt sarkastischen Tonfall. "Dass Herr Lindner als werdender Vater überhaupt noch Zeit findet, Quatschmagazine zu lesen oder täglichen Kontakt mit seinem Anwalt zu halten, verwundert die gesamte Redaktion", äußerten sie sich auf Social Media.
Ob das Ehepaar mit seiner aktuellen Klage mehr Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Ihr erstes gemeinsames Kind wurde am 5. April in der Berliner Charité geboren. Nur kurz darauf erfolgte das Politik-Aus des 46-Jährigen. Der langjährige Vorsitzende der FDP hat inzwischen einen neuen Karriereweg eingeschlagen. Ein Sprecher der dpa berichtete, dass er künftig als freiberuflicher Redner und Autor tätig sein werde.