Amtsgericht ordnet ärztliche Begutachtung für Haftbefehl an
Abseits des Hypes um seine kürzlich erschienene Netflix-Doku sieht sich Rapper Haftbefehl (39) schweren Vorwürfen ausgesetzt: Nachdem er am 30. Januar 2024 mit einem Audi Q8 durch die Glasfront eines Cafés in der Darmstädter Grafenstraße gerast und dabei einen Mann leicht verletzt hatte, floh er vom Unfallort. Gut anderthalb Jahre später, im August 2025, erhob die Staatsanwaltschaft Darmstadt Anklage gegen ihn. Wie die FAZ berichtet, hat nun das zuständige Amtsgericht eine ärztliche Begutachtung angeordnet, um Haftbefehls Schuldfähigkeit zum Zeitpunkt der Tathandlung zu überprüfen.
Die Entscheidung des Gerichts wurde nötig, da der Musiker zwar ein Geständnis über seinen Anwalt eingereicht, jedoch auf verminderte Schuldfähigkeit plädiert hatte. Aktuell steht laut einem Gerichtssprecher noch aus, ob das Verfahren offiziell eröffnet wird, doch habe das Gericht im Zwischenverfahren beschlossen, die Verbindung zwischen Haftbefehls damaligem Verhalten und möglichen psychischen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen jetzt ärztlich zu prüfen. Besonders auffällig: Kurz vor Bekanntgabe der Entscheidung besuchte der 39-Jährige offenbar erneut die Grafenstraße in Darmstadt, wie ein von ihm per Instagram-Story geteiltes Foto belegt. Es zeigt ihn mit Freunden in einem Café, nur wenige Meter vom damaligen Unfallort entfernt.
Haftbefehl, mit bürgerlichem Namen Aykut Anhan, ist einer der bekanntesten Rapper Deutschlands und erlangte durch seine prägende Rolle im Deutschrap breite Aufmerksamkeit. Seine Karriere wurde jedoch immer wieder von gesundheitlichen und persönlichen Problemen überschattet, zuletzt dokumentiert in seiner Netflix-Doku, die einen Einblick in seine Kämpfe mit Drogen und deren Auswirkungen lieferte. Der Unfall in Darmstadt und die Ereignisse danach werfen nun einen weiteren Schatten auf diese ohnehin belasteten Jahre, die offenbar nicht nur ihn selbst, sondern auch sein Umfeld spürbar geprägt haben.







