Keine Berufung: Urteil im Schumacher-Erpressungsfall steht
Das Wuppertaler Landgericht hat die Berufung im Erpressungsprozess gegen die Familie von Michael Schumacher (56) verworfen – das berichtet nun unter anderem Der Spiegel. Die Urteile des Amtsgerichts wurden bestätigt: Der Hauptangeklagte, ein 54-jähriger Türsteher, muss für drei Jahre ins Gefängnis. Ein ehemaliger Sicherheitsmitarbeiter der Familie erhielt wegen Beihilfe zwei Jahre auf Bewährung. Der 31-jährige Sohn des Hauptangeklagten, gegen den ebenfalls Haft auf Bewährung verhängt wurde, hatte schon zuvor seine Berufung zurückgezogen. Die Familie Schumacher wurde erpresst, 15 Millionen Euro zu zahlen, andernfalls sollten private Fotos und Videos des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters im Darknet veröffentlicht werden.
Die Nebenklage, vertreten durch Anwalt Sven Schnitzer, zeigte sich jedoch unzufrieden mit dem Urteil und kündigte Revision an. Ziel ist es, den Ex-Sicherheitsmitarbeiter der Familie als Mittäter und nicht lediglich als Gehilfen verurteilen zu lassen. Nach Auffassung der Nebenklage soll dieser die treibende Kraft hinter der Erpressung gewesen sein. Richter Markus Quantius betonte in seiner Urteilsbegründung die Missachtung des besonderen Vertrauensverhältnisses durch den Sicherheitsmann, entlastete ihn jedoch, da konkrete Beweise für eine Mittäterschaft nicht vorlagen. Beim Hauptangeklagten sei wiederum das Vorstrafenregister mit 19 Einträgen und hohen Schulden auffällig gewesen.
Michael wird seit seinem schweren Skiunfall im Jahr 2013 von seiner Familie vor der Öffentlichkeit geschützt. Der Unfall führte zu einer schweren Kopfverletzung, von der er sich unter strikter Geheimhaltung durch Familie und enge Vertraute erholt. Vor rund zehn Monaten hatte Corinna Schumacher (56) im Gespräch mit Bild betont: "In meinen Augen war er der Drahtzieher hinter dieser Sache." Die Ehefrau des siebenfachen Weltmeisters forderte damals, der frühere Sicherheitsmitarbeiter solle als Mittäter und nicht nur als Gehilfe bestraft werden. Die Familie zeigte sich überzeugt, dass der Ex-Sicherheitsmann eine entscheidende Rolle bei der Erpressung gespielt hatte, da er während seiner Anstellung sensible Daten und persönliche Fotos entwendet haben soll.






