

Paramount bietet 108,4 Milliarden Dollar für Warner Bros.
Der Wettstreit um Warner Bros. Discovery geht in die nächste Runde: Paramount hat ein Angebot in Höhe von 108,4 Milliarden Dollar für das Medienunternehmen vorgelegt. Damit übertrifft Paramount das vorige Angebot von Netflix, das bei knapp 83 Milliarden Dollar lag. Paramount will das gesamte Unternehmen, inklusive der Fernsehsender, übernehmen, während Netflix zuvor lediglich an den Produktions- und Streaming-Segmenten interessiert war. Das neue Angebot richtet sich nun direkt an die Aktionäre von Warner Bros. Discovery, wobei prominente Investoren wie die von Jared Kushner (44) gegründete Investmentfirma Affinity Partners beteiligt sind. Allerdings ist das Angebot zeitlich begrenzt und läuft zunächst bis zum 8. Januar kommenden Jahres, berichtet der Kurier.
Für Paramount ist das aktuelle Angebot auch eine strategische Entscheidung unter der Leitung von David Ellison, dem Sohn des Software-Milliardärs Larry Ellison. Ziel ist es, im immer härter umkämpften Markt der Streaming-Dienste an Gewicht zuzulegen. Auch auf politische Aspekte wurde geachtet: Kritikpunkte wie der Einfluss von Staatsfonds aus Saudi-Arabien, Abu Dhabi und Katar wurden entkräftet, indem diesen Fonds kein Mitspracherecht mehr eingeräumt wird. Außerdem hat sich das Unternehmen vom chinesischen Technologiekonzern Tencent getrennt. Derweil sorgen auch die möglichen Veränderungen im Nachrichtensender CNN, der zu Warner gehört, für Brisanz, da CNN aufgrund seiner oft kritischen Berichterstattung über Donald Trump (79) im Fokus steht.
Der Bieterwettstreit zeigt den enormen Wert, den Warner Bros. Discovery mit seinen traditionsreichen Filmstudios, erfolgreichen Streaming-Diensten und prestigeträchtigen Fernsehprogrammen auf dem Markt besitzt. Netflix, mit über 300 Millionen Abonnenten weltweit bereits die Nr. 1 im Streaming, hatte mit seinem Angebot den ersten Schritt gemacht. Warner hatte allerdings bereits signalisiert, sich nicht allein als Streaming-Gigant verkaufen zu wollen. Paramount+, bislang eher ein kleinerer Anbieter im Streaming-Bereich, könnte durch die Übernahme deutlich an Marktpräsenz gewinnen. Sowohl für Hollywood als auch für die internationale Streaming-Landschaft würde ein solcher Deal weitreichende Konsequenzen haben. Die Aussicht auf eine mögliche Übernahme hat am Montag auch die Warner-Aktie beflügelt, die auf 27,50 Dollar anstieg.








