

Aktivist Rosa von Praunheim kurz nach Hochzeit verstorben
Nur wenige Tage nach seiner Hochzeit ist Rosa von Praunheim gestorben. Der Filmemacher starb im Alter von 83 Jahren in Berlin, wie der Stern berichtet. Erst am Freitag, 12. Dezember, hatte Rosa seinen langjährigen Partner Oliver Sechting geheiratet. Beide waren seit 2008 ein Paar. Zur Todesursache gibt es bislang keine offiziellen Angaben. Die Nachricht trifft Fans, Weggefährten und die queere Community mitten ins Herz und lässt ein Leben im Zeichen des Engagements abrupt enden.
Auf seinem Instagram-Account hatte Rosa kurz nach dem Jawort noch selbst von dem großen Schritt berichtet. "Am Freitag, 12.12., habe ich meinen langjährigen Lebensgefährten Oliver geheiratet", schrieb er zu einem Bild, das zwei außergewöhnliche Eheringe zeigte – goldene Frösche, überzogen mit Türkis, eng an die Finger geschmiegt. Das Hochzeitsfoto folgte am Dienstag und dokumentierte den Moment, der nun auf tragische Weise Rosas letzter öffentlicher Auftritt bleiben sollte. Medienberichten zufolge starb der Regisseur in Berlin, weitere Details sind bislang nicht bestätigt. Die Nachricht verbreitete sich rasch über soziale Netzwerke, während viele an Rosas jahrzehntelange Arbeit erinnerten, die das Thema Homosexualität in Deutschland früh ins Licht der Öffentlichkeit rückte.
Rosa, der als Holger Bernhard Bruno Mischwitzky in Riga zur Welt kam und in Ost- wie Westdeutschland aufwuchs, wählte seinen Künstlernamen in den 1960er Jahren als Mahnung an den "Rosa Winkel", den homosexuelle Häftlinge in Konzentrationslagern tragen mussten. Sein Film "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" wurde 1971 in der ARD gezeigt und gilt bis heute als Startsignal für eine neue Offenheit. Privat blieb Rosa seiner Wahlfamilie eng verbunden. Mit Oliver teilte er seit vielen Jahren Alltag, Projekte und das, was auf Fotos oft wie eine stille Vertrautheit wirkte. Freunde beschrieben ihn in Interviews immer wieder als jemanden, der trotz Streitlust auf der Bühne in den eigenen vier Wänden Wärme, Humor und Loyalität lebte. Nun bleibt Oliver mit den gemeinsamen Erinnerungen zurück – und eine Community, die in Rosas Werk Trost und Mut findet.




