Für 149 Euro: Marvin Wildhage bekommt Bundesverdienstkreuz

Für 149 Euro: Marvin Wildhage bekommt Bundesverdienstkreuz

- Carina Bukenberger
Lesezeit: 2 min

Ein Maischerz der Extraklasse: Marvin Wildhage (28) ist es gelungen, mithilfe eines kleinen Tricks an ein eigenes Bundesverdienstkreuz zu kommen. In seinem neuesten YouTube-Video zeigt der 28-Jährige, wie er mit einer eigens für dieses Experiment erfundenen Marketingagentur den offiziellen Hersteller des Ordens kontaktiert, um einen angeblich verlorenen Verdienstorden nachzubestellen. Mit der frei erfundenen Story und einem gefälschten Zeitungsartikel als einzigem Nachweis gelang es Marvin, nach nur wenigen Tagen die höchste Auszeichnung Deutschlands für den Preis von 149 Euro in Händen zu halten. Bereits wenige Stunden später sorgte sein Video mit Hunderttausenden Klicks und Tausenden Kommentaren für hitzige Diskussionen in den sozialen Netzwerken.

Doch damit nicht genug: Direkt im Anschluss startete Marvin ein fast identisches Experiment, um sich einen Deutschen Filmpreis zu sichern – auch diesmal genügte eine windige Begründung und ein fragwürdiger Beleg, um sich die Auszeichnung für die "beste männliche Nebenrolle" im Film "Die Welle" zu bestellen. Bereits in der Vergangenheit begeisterte der YouTuber seine Fans mit aufwendigen Streichen – stets informativ aufbereitet, oft mit echtem Erkenntnisgewinn für die Zuschauer. So erschwindelte er sich schon andere Auszeichnungen und Dokumente, darunter einen gefälschten Doktortitel und einen gefakten Impfpass. Während einige Zuschauer dem 28-Jährigen vorwerfen, Gesetze gezielt zu untergraben, kritisieren andere eher die mangelnde Kontrolle deutscher Institutionen. Marvin selbst betont im Video, dass es ihm nicht nur um Provokation gehe, sondern er auch auf Sicherheitslücken und absurde Bürokratie hinweisen wolle.

Dass der YouTuber ein Händchen für aufsehenerregende Streiche hat, ist kein Geheimnis. Erst vor einigen Wochen gelang es Marvin, Realitystar Umut Tekin (27) mit einem gefälschten SPD-Presseschreiben hopszunehmen: Der Influencer gab die Informationen kurz vor der Bundestagswahl 2025 ungeprüft an seine Follower weiter und warb voller Inbrunst für Marvins erfundene Forderung. Mit Aktionen wie diesen trifft der gebürtige Niedersachse offensichtlich einen Nerv. Immer wieder löst er große Kontroversen aus und stellt geschickt die Frage in den Raum, wie leichtgläubig Menschen und Institutionen mit offiziellen Informationen umgehen. Im Privaten gibt sich Marvin dabei meist zurückhaltender – in Interviews betont er immer wieder, dass er seine Streiche gründlich plane und damit vor allem Diskussionen anstoßen wolle, worüber seine Community regelmäßig teils entrüstet, teils bewundernd debattiert.

Marvin Wildhage im Dezember 2022
Getty Images
Marvin Wildhage im Dezember 2022
Marvin Wildhage im November 2022
Getty Images
Marvin Wildhage im November 2022
Was haltet ihr von Marvins Aktionen?