"Air Cocaine": Diese Netflix-Doku erlebt weltweiten Hype
Die neue Netflix-Dokumentation "Der Fall 'Air Cocaine': Schmuggler in 10.000 Meter Höhe" begeistert derzeit Zuschauer weltweit und zählt laut Variety zu den meistgesehenen Serien des Streaming-Riesen. Im Mittelpunkt steht ein spektakulärer Drogenfall aus dem Jahr 2013: Zwei französische Piloten, Pascal Fauret und Bruno Odos, wurden am Flughafen von Punta Cana in der Dominikanischen Republik verhaftet. In ihrem Privatjet fanden Ermittler 26 Koffer mit insgesamt 680 Kilogramm Kokain. Was zunächst als Routineflug nach Saint-Tropez geplant war, entpuppte sich als hochkomplexer Drogenschmuggel – ein Szenario, das wie aus einem Hollywood-Blockbuster anmutet.
Die Dokumentation beleuchtet nicht nur die Verhaftung, sondern auch die brisanten Entwicklungen danach. So handelt sie von den Piloten, die bis heute ihre Unschuld beteuern, und ihrer dramatischen Flucht aus der Dominikanischen Republik mit Unterstützung einer Gruppe, zu der ein Politiker und ein Sicherheitsberater gehörten. Auch die Ermittlungen von Christine Saunier-Ruellan, die ihre Rückkehr nach Frankreich überwachte, und prominente Charaktere wie der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy (70) spielen eine Rolle. Der ließ sich zu einer Aussage überreden, um seinen Namen im Zusammenhang mit dem Skandal zu klären. Bemerkenswert ist zudem, dass der Fall trotz Indizien und Zweifeln bis heute keine endgültige Antwort auf die Frage liefert, ob die Piloten wirklich unschuldig sind.
Regie führten die Filmemacher Olivier Bouchara, Maxime Bonnet und Jerome Pierrat, die sich von der Widersprüchlichkeit des Falls angezogen fühlten. Bekannt für investigatives Storytelling konnten sie spannende Einblicke liefern, zum Beispiel durch Kontakte ins Umfeld von Pablo Escobar. Der Ex-Chemiker des berüchtigten Drogenbarons kam ebenso zu Wort wie verschiedene Akteure des Justizdramas. Die Piloten, einst gefeierte Mitglieder der französischen Luftwaffe und Familienväter, passten für viele nicht ins Bild eines Drogenrings. Genau diese Dissonanzen, die auch Regisseur Bouchara als "wie ein Spinoff von 'Narcos'" beschreibt, machen die Netflix-Doku zu einem wahren Zuschauermagneten.