Felix Jaehn möchte Fans die Angst vor dem Misgendern nehmen
Felix Jaehn (30), seit 2024 als nonbinär geoutet und mittlerweile unter dem Namen Fee bekannt, hat sich auf TikTok zu einem schwierigen Thema geäußert, das viele Personen betrifft, die sich außerhalb des binären Geschlechtersystems verorten: Ihre Mitmenschen stehen vor der großen Herausforderung, korrekte Pronomen zu verwenden und adäquate Anredeformen zu finden – eine Tatsache, die in Fee die Befürchtung wachsen ließ, dass immer weniger Menschen überhaupt noch das Gespräch suchen. "Ich will euch die Sorge nehmen, mich anzusprechen beziehungsweise über mich zu sprechen", erklärt Fee in dem Clip und betont, mittlerweile alle Anredeformen zu akzeptieren: Ob Felix, Fee, er, sie, they, xier – all das sei vollkommen in Ordnung. "Ich finde es richtig, richtig cute und bin mega dankbar für alle, die sich Gedanken machen, aber es gibt in der deutschen Sprache aktuell keine einheitliche Lösung", fügt Fee hinzu.
Eine besonders einprägsame Situation, bei der auch Fee selbst über die sprachlichen Hürden ins Stolpern kam, habe sich während des Pride-Festivals in Zürich ereignet, wo auch das Schweizer ESC-Goldkehlchen Nemo (25) unterwegs war. Bereits in den ersten Minuten hätten sie sich gegenseitig misgendert, was Nemo liebevoll als "Gender Slip" bezeichnete. Doch solche Momente nimmt auch Fee inzwischen gelassen: "Es geht um meine Geschlechtsidentität und wie ich mich erlebe. Dadurch, dass ich darin gefestigt bin, ist es für mich nicht mehr so entscheidend, wie ich von außen gesehen oder angesprochen werde." Für das Gesangstalent ist damit eine gewisse Leichtigkeit in den Alltag zurückgekehrt, die nach dem Outing 2023 lange fehlte.
Fee, 1994 als Felix Kurt Jähn in Hamburg geboren, hat die elektronische Musikszene im Sturm erobert und dabei nicht nur musikalisch für Furore gesorgt. Mit einem Remix des Songs "Cheerleader" katapultierte sich Fee 2015 auf die Bühnen der Welt, doch der Erfolg reicht mittlerweile weit über Chartplatzierungen hinaus. Inzwischen steht Fee auch als Vorbild in der LGBTQIA+-Community im Rampenlicht und nutzt die Bekanntheit, um die Herausforderungen rund um das Leben als nonbinäre Person zu thematisieren. Mit erfrischender Offenheit und klarer Vision setzt sich Fee für mehr Diversität und Akzeptanz ein – und gibt damit all denen eine Stimme, die im Alltag immer wieder vor ähnlichen Problemen stehen.