Neue Beweise entlasten Yoko Ono vom Zerfall der Beatles

Neue Beweise entlasten Yoko Ono vom Zerfall der Beatles

- Sandrine Palme
Lesezeit: 2 min

Yoko Ono (92) hat erneut für Diskussionen über ihre Rolle bei der Auflösung der Beatles gesorgt. Jahrzehntelang wurde die Künstlerin und Aktivistin als Ursache für die Spannungen innerhalb der Band verantwortlich gemacht. Wie der Beatles-Historiker Martin Lewis nun erklärte, sei diese Darstellung jedoch ungerechtfertigt. Laut Martin, der bei einer Veranstaltung in Los Angeles sprach, sei das kürzlich auf Apple TV erschienene "Get Back"-Material der Beweis, dass Yoko keine zentrale Rolle bei den damaligen Auseinandersetzungen spielte. "Sie war im Studio dabei, was ungewöhnlich war, da Partnerinnen dort normalerweise nicht anwesend waren, aber John (✝40) fokussierte sich auf Paul – sie war nicht der Grund für das Auseinanderbrechen der Band", so Martin laut Mirror.

Trotzdem bleibt Yoko in der öffentlichen Wahrnehmung eine polarisierende Figur. Martin sieht darin auch rassistische Tendenzen: Yoko, eine japanische Frau, wurde manchmal dafür kritisiert, Johns erste Frau, eine "englische Rose", ersetzt zu haben. In der Dokumentation wird deutlich, dass die Spannungen eher aus der langen gemeinsamen Geschichte der Beatles-Mitglieder herrührten. Paul McCartney (83) gestand in der Vergangenheit jedoch, dass Yokos Anwesenheit damals "eine Einmischung" im Studio darstellte, was zu Unbehagen unter den Bandmitgliedern geführt habe. Martin widerspricht jedoch vehement der Darstellung, sie sei verantwortlich für das Ende der Band: John und Paul, die seit ihrer Jugend eng befreundet waren, hätten sich schlichtweg auseinanderentwickelt.

Heute lebt Yoko, 92 Jahre alt, ein ruhiges Leben auf einem weitläufigen Anwesen in New York, das sie und John einst gemeinsam erworben hatten. Ihre Tochter Kyoko Cox beschrieb ihre Mutter als in sich ruhend und glücklich: "Sie hört dem Wind zu und schaut in den Himmel." Auch Yoko und Johns Sohn Sean Lennon findet in seiner Biografie lobende Worte für seine Mutter: "Sie hatte die unglaubliche Fähigkeit, Schwierigkeiten mit positiver Einstellung zu überwinden." Diese Lebensphilosophie, die sie auch John näherbrachte, hatte nicht nur Einfluss auf John, sondern auch auf ihre Kinder, die weiterhin ihren künstlerischen und spirituellen Geist bewahren.

Yoko Ono, Filmemacherin
Getty Images
Yoko Ono, Filmemacherin
Die Beatles: Ringo Starr, Paul McCartney, George Harrison und John Lennon
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Die Beatles: Ringo Starr, Paul McCartney, George Harrison und John Lennon
Yoko Ono und John Lennon im Juli 1971
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Yoko Ono und John Lennon im Juli 1971
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