Paul McCartney: John-Lennon-Tod schockte wie JFK-Attentat

Paul McCartney: John-Lennon-Tod schockte wie JFK-Attentat

- Marina Birner
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Studien zeigen, dass das Schreiben über belastende Gedanken bei der Verarbeitung hilft. Auch Paul McCartney (83) griff zum Stift und erinnerte sich an den tragischen Moment, als er vom Tod seines ehemaligen Beatles-Kollegen John Lennon (†40) erfahren hat. In seinem neuen Buch "Wings: The Story of a Band on the Run", das am 4. November erschienen ist, schildert der Musiker, wie ihn ein Anruf seines Managers am frühen Morgen des 8. Dezember 1980 erreichte. John war in New York City von Mark David Chapman erschossen worden. "Es war einfach zu verrückt", schreibt Paul und vergleicht den Schock mit dem "gleichen schrecklichen Moment" nach der Ermordung von John F. Kennedy (†46) im Jahr 1963. Noch heute könne er den Verlust kaum verarbeiten: "Man konnte es nicht begreifen. Ich habe es immer noch nicht begriffen. Ich will es auch nicht."

Nach Johns Tod suchte Paul Trost und Ablenkung im Studio und traf dort auf die anderen Beatles-Mitglieder und engen Freunde Ringo Starr (85) und George Harrison (†58). "Wir mussten uns beschäftigen und mit Leuten zusammen sein, die wir kannten", erklärt er in dem Buch. Trotz des "Schocks" habe er versucht, weiterzuarbeiten, und beschreibt die Arbeit als Möglichkeit, mit dem Schmerz umzugehen. Besonders erleichtert zeigt sich Paul darüber, dass er und John sich noch vor dessen Tod nach Jahren voller Spannungen und Streitigkeiten wieder versöhnt hatten. Die letzte gemeinsame Unterhaltung war freundlich und blieb von großen Differenzen verschont. Der Musiker nennt die Versöhnung einen der "größten Segen meines Lebens".

Das Buch bietet tiefere Einblicke in Pauls Leben nach den Beatles, die ihren internationalen Durchbruch im Jahr 1963 mit der Single "I Want to Hold Your Hand" hatten, und beleuchtet seine Zeit mit der Band Wings. Neben seiner eigenen Perspektive kommen auch zahlreiche Weggefährten wie Sean Ono Lennon und seine Tochter Stella McCartney (54), die 2001 ihr eigenes Modeunternehmen gründete, zu Wort. Zudem enthält das Werk historische und neue Interviews mit Pauls verstorbener Frau Linda und anderen Mitgliedern der Band, darunter Denny Seiwell und Laurence Juber. Mit "Wings: The Story of a Band on the Run" präsentiert der Sänger zur Begeisterung seiner Fans nicht nur seine beruflichen Erfahrungen, sondern auch emotionale Reflexionen über Freundschaft und Verlust.

John Lennon und  Paul McCartney im Mai 1968
Getty Images
John Lennon und Paul McCartney im Mai 1968
Ringo Starr und Paul McCartney, Ex-Mitglieder der Beatles
BEN STANSALL / Staff / Getty Images
Ringo Starr und Paul McCartney, Ex-Mitglieder der Beatles
Die Beatles, Oktober 1965
Getty Images
Die Beatles, Oktober 1965
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