Lange Nägel & Piercings: Das ist bei der Frauen-EM erlaubt
Lange Fingernägel, bunte Haarverlängerungen und Piercings – bei der Frauenfußball-EM in diesem Jahr fallen einige Spielerinnen mit auffälligem Styling auf. Doch wie steht es mit den offiziellen Regeln zu solchen Details? Die Regeln der Uefa lassen erstaunlich viel Spielraum. Die Länge der Fingernägel oder die Art der Frisur sind beispielsweise in den Spielregeln des IFAB, dem Regelkomitee, nicht reglementiert. Sogar kunstvolle Haarverlängerungen wie die Extensions von Alisha Lehmann (26) aus der Schweizer Nationalmannschaft oder lange Fingernägel sind erlaubt. Einschränkungen gibt es lediglich bei den verwendeten Accessoires: Gefährliche Materialien wie starre Lederbänder oder spitze Haarnadeln sind strikt verboten.
Strenger sind die Vorschriften hingegen bei Schmuck. Laut den offiziellen Ausrüstungsregeln ist das Tragen von Schmuck wie Ohrringen, Ringen oder Piercings auf dem Spielfeld untersagt. Selbst das Abkleben dieser Stücke mit Tape wird nicht akzeptiert. Allerdings scheint es in der Praxis eine gewisse Nachsicht zu geben. So lassen die Schiedsrichterinnen gelegentlich abgeklebte Piercings oder kleine Stecker zu, insbesondere dann, wenn das Entfernen kompliziert wäre und keine Verletzungsgefahr besteht. Wer sich jedoch weigert, reglementierten Schmuck abzulegen, dem droht eine Gelbe Karte.
Interessant ist auch ein weiterer Punkt: Das Tragen von Sport-BHs ist keine Pflicht. Die Entscheidung bleibt den Spielerinnen selbst überlassen, ähnlich wie bei den männlichen Spielern, die ebenfalls frei wählen können, ob sie Unterwäsche tragen. Auch medizinische Implantate sind auf dem Spielfeld erlaubt, solange sie keine Gefahr für andere darstellen. Spielerinnen wie Alisha beweisen, dass sportliche Höchstleistungen und modische Statements Hand in Hand gehen können, und so rücken nicht nur sportliche Leistungen, sondern auch Persönlichkeiten ins Zentrum der Aufmerksamkeit dieser Europameisterschaft.