So laufen bei Jens Riewa die 60 Minuten vor der "Tagesschau"
Seit nunmehr 30 Jahren steht Jens Riewa (62) Tag für Tag als Sprecher der Tagesschau vor der Kamera. Am 6. September 1995 begann seine beeindruckende Karriere bei der ARD-Nachrichtensendung, in der er heute die Position des Chefsprechers innehat. Zum großen Jubiläum gewährte der 62-Jährige einen Blick hinter die Kulissen des täglichen Nachrichtengeschäfts. Besonders die letzte Stunde vor der 20-Uhr-Ausgabe verläuft für ihn nach minutiösem Plan. "Der Raum, in dem wir ein fernsehgerechtes Make-up bekommen, muss um 19:10 Uhr vorgekühlt sein. Ich ertrage keine haarfönwarmen Räume", verriet Jens gegenüber t-online. Seine speziellen Anforderungen beschreibt er selbstironisch als "nerdig" und betont, in diesen 60 Minuten vor der Show "wie ein Schweizer Uhrwerk" zu funktionieren.
Doch die Arbeit als Sprecher der "Tagesschau" verlangt nicht nur akkurate Routine in der Vorbereitung, sondern auch persönliche Opfer. Jens schilderte, dass Abende, Wochenenden und Feiertage oft für den Job eingeplant seien. Diese unregelmäßigen Dienstzeiten machen spontane Unternehmungen wie Konzertbesuche fast unmöglich und verlangen ihm einen hohen Grad an Disziplin ab. Er ergänzte, dass seine Einsätze oft zu unorthodoxen Zeiten stattfinden, so etwa morgens um drei oder bis tief in die Nacht. Trotzdem ist es gerade diese Verantwortung und Strukturiertheit, die ihn seit Jahrzehnten in seiner Rolle erfolgreich sein lassen.
Abseits der "Tagesschau" bleibt der Fernsehprofi meist unauffällig im Hintergrund. Er verzichtet auf große Medienpräsenz und bevorzugt es, in der Öffentlichkeit nicht ständig erkannt zu werden. "Meine Stimme verrät mich allerdings sofort", kommentierte Jens, was vor allem bei anonymen Telefonaten ein Hindernis sei. Seinen insgesamt zurückhaltenden Umgang mit TV-Auftritten durchbrach der Moderator allerdings einmal mit Schmackes: 2021 nahm er an der beliebten Show The Masked Singer teil, wo er im Kostüm einer Chili als erster Prominenter der Staffel enttarnt wurde.