Ehrung und Co.: König Charles trifft erstmals Papst Leo XIV.
König Charles III. (76) und Königin Camilla (78) haben bei einem historischen Besuch im Vatikan erstmals Papst Leo XIV. (70) getroffen. In einer besonderen Premiere wird der König als Oberhaupt der anglikanischen Kirche gemeinsam mit dem Papst beten, was als symbolischer Schritt in der Annäherung zwischen der katholischen und anglikanischen Kirche gilt. Die Begegnung fand in der prunkvollen Sixtinischen Kapelle unter Michelangelos weltberühmter Decke statt. Zuvor wurden die britischen Royals mit der Nationalhymne "God Save the King" empfangen, während die Schweizergarde in zeremonieller Formation Spalier stand.
Der Austausch zwischen König Charles und Papst Leo beinhaltete zahlreiche bedeutungsvolle Gesten – darunter die Verleihung der Ritterschaft des Order of the Bath an den Papst sowie die Aufnahme Charles' als "Royal Confrater" in eine kirchliche Bruderschaft. Umgekehrt wurde der Papst in die Bruderschaft von St. George's Chapel in Windsor aufgenommen. Im Rahmen des Gottesdienstes las die britische Außenministerin Yvette Cooper einen Abschnitt aus dem Römerbrief, und mehrere Chöre, darunter der berühmte Chor der Sixtinischen Kapelle, untermalten die Zeremonie musikalisch.
Der Besuch knüpfte an die besondere Beziehung an, die König Charles und Königin Camilla bereits mit Papst Franziskus I. (†88) gepflegt hatten. Erst knapp zwei Wochen vor dessen Tod hatten die Royals den damaligen Pontifex anlässlich ihres 20. Hochzeitstages privat getroffen. Ein geplanter Staatsbesuch war zuvor wegen der angeschlagenen Gesundheit von Papst Franziskus abgesagt worden. Die private Begegnung galt schon damals als Zeichen für das starke Interesse an einem engen Dialog zwischen den Kirchen.