Betrugsvorwürfe: Chiara Ferragni steht vor Mailänder Gericht
Chiara Ferragni (38) ist am Dienstag in Mailand erstmals im Prozess rund um das viel diskutierte Pandoro-Gate vor Gericht erschienen. Die Influencerin, die auf Instagram 28 Millionen Follower zählt, muss sich wegen des Vorwurfs der irreführenden Werbung und des schweren Betrugs verantworten. Sie betrat den Saal der dritten Strafkammer in Begleitung ihrer Anwälte Giuseppe Iannaccone und Marcello Bana, wo Richter Ilio Mannucci Pacini die Verhandlung führt. Der Termin fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Chiara plädierte auf nicht schuldig und erklärte laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa vor dem Gerichtsgebäude kurz: "Dies ist zweifellos eine schwierige Zeit in meinem Leben und ich denke, Sie werden verstehen, wenn ich keine weiteren Erklärungen abgeben möchte. Aber vielen Dank für Ihr Kommen."
Im Fokus stehen die Vorwürfe, Käufer des "Pandoro Pink Christmas" durch den Eindruck einer Wohltätigkeitskampagne zugunsten des Regina-Margherita-Kinderspitals in Turin getäuscht zu haben. Bereits im Vorjahr hatte das Zivilgericht in Turin die Aktion als unlautere Geschäftspraxis eingestuft. Nun wird über Nebenkläger und die Verfahrensform entschieden. Laut der Nachrichtenagentur strebt Chiara ein summarisches beziehungsweise beschleunigtes Verfahren an. Ihre Verteidigung verweist darauf, dass kein Verbrechen begangen worden sei, dass ein Verwaltungsverfahren abgeschlossen wurde und dass Spenden in Höhe von insgesamt 3,4 Millionen Euro geleistet wurden. Mit mehreren Zivilklägern habe es bereits außergerichtliche Einigungen gegeben. Weitere Anhörungen sind für den 25. November und den 19. Dezember angesetzt, ein Urteil wird im Januar erwartet.
Bereits vor neun Monaten geriet die Unternehmerin wegen des vermeintlichen Charity-Skandals in die Schlagzeilen. Damals lauteten die Vorwürfe, sie habe in Zusammenarbeit mit den Herstellern von Pandoro-Weihnachtskuchen und Ostereiern Millionenbeträge selbst kassiert, während angeblich nur 50.000 Euro tatsächlich an die Kinderklinik gingen. Die Geschäftsfrau selbst soll laut Medienberichten rund eine Million Euro eingenommen haben. Im Raum stand bereits eine mögliche Anklage wegen schweren Betrugs mit einer drohenden Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Als Starttermin für den Prozess war damals der 23. September 2025 vorgesehen. Das öffentliche Interesse an der 38-Jährigen war zu dieser Zeit ohnehin enorm. Erst 2023 musste sie eine Rekordstrafe in Höhe von drei Millionen Euro zahlen, um sich mit der italienischen Wettbewerbsbehörde außergerichtlich zu einigen. Zeitgleich sorgte die Trennung von ihrem Ehemann, dem Rapper Fedez (36), für Schlagzeilen.






