Ungeklärte Rätsel: Selena Quintanillas Tod neu betrachtet
Drei Jahrzehnte nach dem Mord an Selena Quintanilla (†23) rücken die Details ihrer Obduktion erneut in den Blick. Die Tejano-Ikone wurde am 31. März 1995 in Corpus Christi erschossen, nachdem sie im Days Inn auf ihre frühere Freundin und Fanclub-Präsidentin Yolanda Saldívar getroffen war. Nur drei Stunden nach ihrem Tod ordneten die Behörden eine eilige Autopsie an. Laut dem von Us Weekly eingesehenen Bericht bestätigte Gerichtsmediziner Lloyd White eine tödliche Schussverletzung. "Es ist meine Meinung, dass Selena Quintanilla Pérez, eine 23-jährige Frau, aufgrund einer exsanguinierenden inneren und äußeren Blutung, also massiven Blutverlusts, infolge einer durchdringenden Schussverletzung des Thorax zu Tode kam", heißt es in dem Dokument. Der pathologische Befund liefert eine präzise Spur der Kugel – und erklärt, warum jede Hilfe zu spät kam.
Die Ermittlungsakte, auf die sich auch die Netflix-Doku "Selena y Los Dinos" bezieht, zeichnet die Stunden vor dem Schuss nach: Selena wollte Finanzunterlagen und Muster zurückerhalten, nachdem der Familie Unregelmäßigkeiten in Fanclub und Boutique aufgefallen waren. Nach einem Klinikbesuch kehrten beide ins Motel zurück. Dort forderte die Sängerin erneut die Papiere – Saldívar zog daraufhin einen Revolver und traf Selena an der rechten Schulter. Die schwer verletzte Musikerin rannte in die Lobby, wo Hilfe alarmiert wurde. Im Krankenhaus in Corpus Christi wurde sie gegen 13.05 Uhr für tot erklärt. Währenddessen lieferte sich Saldívar auf dem Parkplatz eine stundenandauernde Konfrontation mit der Polizei, ehe sie aufgab. Sie wurde wegen Mordes ersten Grades angeklagt, bekannte sich nicht schuldig und wurde im Oktober 1995 verurteilt. Das Urteil: lebenslange Haft, mit Möglichkeit auf Bewährung. Ein Antrag auf Bewährung im Dezember 2024 wurde laut Berichten im März 2025 abgelehnt.
Der Autopsiebericht präzisiert, was medizinisch geschah: Die Kugel trat in den Rücken ein, durchquerte die Rippen und den oberen Lungenlappen, durchschlug die Brustwand und hinterließ eine Austrittswunde im rechten vorderen Brustbereich. Entscheidend war die schwere Verletzung der Arteria subclavia, die die massive Blutung verursachte. Auf den Kleidern fand sich großflächig Blut, so Us Weekly. Hinter den nüchternen Befunden steht eine persönliche Tragödie: Selena war mit Chris Pérez verheiratet, suchte in jener Auseinandersetzung Vertrauen zu klären und Unterlagen zu sichern. Die Frau, die ihr einst Fanclub und Boutique organisiert hatte, war zur Gegenspielerin geworden. Bis heute bewahren Angehörige und Freundeskreis Erinnerungen an private Momente, an gemeinsame Alltagsrituale und an Nähe, die jenseits von Bühnenlicht entstand.





