Anwalt gibt Einschätzung zu Marius Borg Høibys Skandal ab

Anwalt gibt Einschätzung zu Marius Borg Høibys Skandal ab

- Jannike Wacker
Lesezeit: 2 min

Am 3. Februar muss sich Marius Borg Høiby (28) vor Gericht unter anderem wegen vier Vergewaltigungsdelikten und schwerer Körperverletzung verantworten. Er ist in insgesamt 32 Fällen angeklagt – die Spitze des Eisbergs für die norwegische Königsfamilie, denn der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit (52) ist für einen der größten Skandale des Palasts verantwortlich. Der norwegische Anwalt Patrick Lundevall-Unger glaubt aber, dass Marius' Probleme viel tiefgreifender sind. "Høiby war nie in Norwegen als eine Persönlichkeit anerkannt. Ganz im Gegenteil, als schwarzes Schaf in der Gesellschaft verurteilt. Und das ist aus meiner Sicht seine eigene Tragödie", erklärt der Jurist im Bunte-Interview. Aus der Perspektive eines Strafverteidigers sehe Patrick vor allem ein "persönliches Schicksal" und die Tatsache, dass Marius wohl ein isoliertes Leben führte, was sicher nicht immer leicht war.

Was Marius sein Leben lang gefehlt habe, sei die Anerkennung der Öffentlichkeit gewesen, so Patrick weiter. Und das, obwohl er im Glanz des Palastes als Stiefsohn von Kronprinz Haakon (52) aufwachsen durfte, der ihn wie seinen eigenen Sohn behandelt haben soll. Auch wenn das Königshaus von dem Skandal tief erschüttert ist, so sieht Patrick aber nicht, dass sein Ruf großartig beschädigt wurde. "Kronprinz Haakon führt das Land als sehr beliebter Repräsentant des Königshauses. König Harald und Königin Sonja ebenfalls. Das Königshaus wird, egal wie die Verhandlung ausgeht, keinen großen Schaden leiden. Dafür ist die Monarchie hier in Norwegen zu verankert und man ist stolz auf das Königshaus", ist Patrick überzeugt.

Die Verhandlung im kommenden Jahr wird sicher alles andere als einfach – weder für Marius und seine Familie noch für die Kläger. Die Beweislast scheint aktuell erdrückend zu sein. Angeblich hat die Staatsanwaltschaft Beweise gesammelt, die eine Haftstrafe von bis zu 16 Jahren bedeuten könnten. Darüber hinaus legte Marius bereits ein Teilgeständnis in Bezug auf Drohungen gegen eine der Klägerinnen ab. Einige der Klägerinnen werden zudem auch vor Gericht aussagen. Sie sollen zuvor aber darum gebeten haben, ihre Aussagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit machen zu dürfen. Patrick äußerte sich bereits gegenüber dem Sender TV 2 Norge und betonte, dass die enorme emotionale Belastung der Frauen nicht ungefährlich sei.

Marius Borg Høiby, 2022
Getty Images
Marius Borg Høiby, 2022
Kronprinz Haakon von Norwegen und Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen, 2023
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Kronprinz Haakon von Norwegen und Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen, 2023
Marius Borg Høiby im Juni 2016
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Marius Borg Høiby im Juni 2016
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