"Niederschmetternd": Judi Dench über Alltag mit Sehverlust
Dame Judi Dench (91) hat in einem Interview offen über die drastischen Auswirkungen ihres fortschreitenden Sehverlusts gesprochen. Die Schauspielerin, die seit über einem Jahrzehnt an altersbedingter Makuladegeneration leidet, beschreibt ihre Situation als "niederschmetternd". Wegen der Verschlechterung ihres Sehvermögens muss sie mittlerweile auf Hilfe in vielen Lebensbereichen zurückgreifen und hat ihre Karriere sowie Hobbys wie Fernsehen, Lesen und das Autofahren aufgeben müssen. "Ich kann die Fragen bei 'Mastermind' hören, aber nicht mehr sehen", sagte sie Radio Times scherzhaft. Auch spontane Begegnungen stellen sie vor Herausforderungen, da sie kaum noch jemandem ins Gesicht sehen kann.
Ihre eingeschränkte Sicht zwingt Judi seit einiger Zeit dazu, sich von einer Begleitung unterstützen zu lassen, da sie aus Angst vor Stürzen oder Kollisionen das Haus nicht allein verlassen mag. Zugleich äußerte die James Bond-Darstellerin, wie schwer es ihr falle, ihre Unabhängigkeit zu verlieren. "Es ist schrecklich, so abhängig von anderen zu sein", schilderte sie im Gespräch mit der Moderatorin Trinny Woodall. Dennoch lässt Judi sich ihren Humor nicht nehmen. In einer Werbekampagne für die Wohltätigkeitsorganisation ShelterBox tritt sie dieses Jahr zusammen mit Imelda Staunton (69) auf und sorgt für Lacher mit einem Geschenk der besonderen Art – einem roten Spitzentanga.
Bereits vor wenigen Wochen sprach Judi gemeinsam mit Ian McKellen (86) im britischen Fernsehen über die Auswirkungen ihrer Erkrankung. Im Rahmen eines Auftritts bei ITV News, wo die beiden eine neue Shakespeare-Lernhilfe präsentierten, schilderte die Oscar-Preisträgerin, dass sie selbst enge Freunde nicht mehr erkennen könne. "Ich kann nicht mehr sehen. Wenn ich ins Theater gehe, kann ich nichts sehen. Hoffnungslos", gestand die Schauspielerin. Die Arbeit vor der Kamera sei ihr dadurch fast unmöglich geworden, was Judi sehr bedauerte. Als Ian scherzhaft meinte: "Wir können dich sehen", antwortete sie mit einem Lächeln: "Ja, und ich sehe deine Umrisse und kenne dich mit deinem Macbeth-Schal so gut. Aber ich kann niemanden erkennen."






