Kulturschock: Judi Dench kritisiert soziale Medien scharf
Judi Dench (91) schlägt Alarm: In einem Interview warnt die Schauspielerin davor, dass soziale Medien zu einem "deutlich erkennbaren Desinteresse an den Künsten" geführt haben. In dem TV-Special "Tea With Judi Dench", das am 22. Dezember auf Sky Arts, Freeview und dem Streamingdienst Now zu sehen sein wird, spricht Judi mit ihrem langjährigen Freund Kenneth Branagh (65) über ihre Sorgen um das Theater und die jüngere Generation. Sie fürchtet, dass viele junge Menschen den Zugang zu kreativen Ausdrucksformen verlieren und Theater nicht mehr als selbstverständlichen Teil ihres Lebens betrachten. Während sie in dem Gespräch Rückschau auf ihre Karriere hält, macht die Oscar-Preisträgerin deutlich, wie sehr ihr die Zukunft der Kultur am Herzen liegt.
Besonders eindringlich wird Judi, die zurzeit mit gesundheitlichen Problemen kämpft, wenn sie über den Berufseinstieg junger Schauspieler spricht. "Es hat keinen Sinn, Schauspieler zu sein, wenn du nicht enorme Energie hast", erklärt sie laut Sky Arts und erinnert daran, dass das Publikum für eine Vorstellung bezahlt und Anspruch auf die bestmögliche Darbietung habe. Um diesen Punkt zu unterstreichen, erzählt sie von einer Produktion von "Hamlet" am Old Vic, in der sie Ophelia spielte, während die asiatische Grippe grassierte. Sie sei in einer Szene in Tränen ausgebrochen, wurde danach aber scharf ermahnt: Die Menschen seien gekommen, um "Hamlet" zu sehen, nicht zusätzliche Gefühlsausbrüche. Ihre klare Botschaft an den Nachwuchs: Wer krank ist und nicht voll spielen kann, solle der eigenen Zweitbesetzung die Bühne überlassen, statt Kompromisse bei der Qualität einzugehen.
Neben der scharfen Kritik an sozialen Medien und nachlassendem Kunstinteresse zeigt "Tea With Judi Dench" jedoch auch Judis lebenslange Leidenschaft für Shakespeare. Sie gesteht im Gespräch, dass sie jede Shakespeare-Rolle, die sie je gespielt hat, gerne noch einmal angehen würde, weil sie sich am Ende einer Spielzeit nie fertig damit fühlte. "Meine Leidenschaft ist Shakespeare und seine Stücke. Ich würde jede Rolle in jedem Stück wieder spielen – am liebsten an der Seite von Ken", verrät sie. Die enge Verbundenheit der beiden, die 2022 gemeinsam die Ehrenbürgerschaft im Shakespeare-Städtchen Stratford-upon-Avon erhielten, zieht sich wie ein roter Faden durch das Special: zwei Freunde, vereint durch ihre Liebe zur Bühne, die gemeinsam auf ein Leben im Dienst der Kunst zurückblicken.






