Chris Columbus zerreißt "Kevin – Allein zu Haus"-Fortsetzung
Auf einem Jubiläumsevent zum 35. Geburtstag von "Kevin – Allein zu Haus" im Academy Museum holten Regisseur Chris Columbus (67) und Hauptdarsteller Macaulay Culkin (45) gegenüber dem Hollywood Reporter zum großen Weihnachtsklassiker-Update aus. Chris sparte dabei nicht mit deutlichen Worten über die späteren Teile der Reihe und wetterte über die Fortsetzungen, die nach dem Kinohit und dessen direktem Nachfolger erschienen. "Es wurde mit wirklich schlechten Fortsetzungen wieder aufgegriffen. Entschuldigung, wenn ich jemanden beleidige, aber sie haben es komplett verkackt", sagte der Filmemacher. Für Chris begann der Abstieg ab Teil drei, der hierzulande als "Wieder allein zu Haus" lief. "Wieder allein zu Haus ist irgendwie noch der Beste unter den schlechten Filmen", legte er nach – und traf damit einen Nerv bei vielen Fans, die den Kult rund um den cleveren Fallensteller fest im Feiertagsprogramm verankert haben.
Tatsächlich zählte Chris gleich mehrere Spätnachzügler auf, die teils nur fürs Heimkino erschienen und kaum noch mit dem Originalensemble zu tun hatten: "Kevin – Allein gegen alle", "Allein zu Haus: Der Weihnachts-Coup" und "Nicht schon wieder allein zu Haus" gingen am Publikum weitgehend vorbei. Während der Regisseur über die Qualität der Sequels kein gutes Wort verlor, überraschte Macaulay das Publikum mit einer frischen Idee: Der heute 45-Jährige stellte eine Variante vor, in der er als Vater in ein kompliziertes Verhältnis zu seinem Sohn gerät – mal vergisst er den Jungen versehentlich, mal lässt er ihn bewusst zurück. "Entweder lässt er das Kind aus Versehen zurück; er ruft seine Mutter an und sagt: 'Tut mir so leid, jetzt verstehe ich es.' Oder ich lasse ihn absichtlich zurück, so nach dem Motto: 'Das hat mich zu dem Mann gemacht, der ich heute bin'", schilderte Macaulay dem Hollywood Reporter.
Macaulay Culkin, der schon als Kind mit dem verschneiten Chicago-Setting Filmgeschichte schrieb, pflegt bis heute ein ambivalentes Verhältnis zu seiner Paraderolle. Dennoch spricht er immer wieder mit augenzwinkernder Nostalgie über die Zeit am Set. Regisseur Chris Columbus wiederum gilt als beharrlicher Hüter des ursprünglichen Tons, den er mit warmem Humor und einem Schuss Anarchie prägte. Dass die Debatte um eine mögliche Rückkehr ausgerechnet zur Weihnachtszeit aufflammt, passt ins Bild: Für viele ist "Kevin – Allein zu Haus" längst weniger ein Film als vielmehr ein festes Ritual – eines, das nach Plätzchen duftet und nach Familienlärm klingt.









