P. Diddy lehnt Vergleichsangebot der Staatsanwaltschaft ab

P. Diddy lehnt Vergleichsangebot der Staatsanwaltschaft ab

- Julia Geißenhöner
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Sean "Diddy" Combs (55) hat am Donnerstag in einem Gerichtssaal in Manhattan bestätigt, dass er ein Vergleichsangebot der Staatsanwaltschaft abgelehnt hat, berichtet TMZ. Bei der finalen Anhörung vor seinem Strafprozess erklärte der Musikproduzent auf Befragen des Richters, dass er den schriftlichen Deal der Bundesanwaltschaft ausgeschlagen habe. Diddy erschien in einem beigefarbenen Gefängnisanzug im Saal, wirkte aber trotz der angespannten Lage entspannt, lächelte in Richtung Publikum und plauderte mit seinen Anwälten Teny Geragos und Brian Steel, bevor er gemeinsam mit ihnen am Verteidigungstisch Platz nahm. Die Jury-Auswahl für den Prozess soll am Montag, dem 5. Mai, um 8 Uhr morgens beginnen. Es wird erwartet, dass die Auswahl der Geschworenen drei Tage dauern könnte.

Hintergrund ist die Anklage gegen Diddy, dem fünf schwere Straftaten vorgeworfen werden: zwei Fälle von Menschenhandel zu sexuellen Zwecken, zwei Fälle der Verleitung zur Prostitution sowie ein Fall von krimineller Vereinigung. Der Rapper hat sich zu allen Anklagepunkten auf "nicht schuldig" bekannt. Während der Anhörung machte der Richter ihn darauf aufmerksam, dass das Risiko einer längeren Haftstrafe bestehe, wenn es zu einer Verurteilung komme, verglichen mit dem ursprünglich angebotenen Deal. Diddy bekräftigte daraufhin vor Gericht, die Konsequenzen zu kennen. Laut Staatsanwaltschaft war er bereits letzte Woche über das Vergleichsangebot informiert worden, dies ist jedoch das erste Mal, dass er selbst öffentlich Stellung dazu bezogen hat.

Bereits in einer früheren Gerichtsentscheidung war Diddy erlaubt worden, zum Prozessstart in ziviler Kleidung wie Hemd, Hose und Pullover zu erscheinen, um bei der Jury nicht wie ein typischer Gefangener zu wirken – auf klassisches Schuhwerk mit Schnürsenkeln muss er aber weiter verzichten. In prominenten Verfahren ist dies ein verbreitetes Vorgehen, das laut US-Medien für eine möglichst neutrale Wahrnehmung sorgen soll. Die vergangenen Jahre waren für Diddy privat und beruflich turbulent: Während er weiter an seiner Musik arbeitete, gab es immer wieder Spekulationen und Rückschläge im persönlichen Umfeld. Im Gerichtssaal trat er nun zum ersten Mal selbstbewusst mit der Entscheidung auf, keinen Deal einzugehen und einen öffentlichen Prozess zu führen.

Sean "Diddy" Combs, Musiker
Getty Images
Sean "Diddy" Combs, Musiker
P. Diddy, Rapper
Getty Images
P. Diddy, Rapper
Wie seht ihr Diddys Chancen, im Prozess freigesprochen zu werden?