So schwer fiel dem Sänger Patrick Lindner sein Coming-out
Schlagerstar Patrick Lindner (64) erinnert sich an eine besonders schwierige Zeit in seinem Leben: das Coming-out. Heute setzt sich der Musiker zusammen mit seinem Ehemann Peter für die LGBTQIA+-Community ein. Doch einst mussten sich die beiden Männer mit Ablehnung auseinandersetzen, sogar in den eigenen Familien. "Unsere Eltern haben uns damals zum Arzt geschickt", erzählt Patrick und spricht über die mangelnde Unterstützung, die queere Menschen noch in den 1980er-Jahren erfuhren. An die Öffentlichkeit zu gehen, war für ihn zu dieser Zeit noch undenkbar.
Patrick, der vor seiner Karriere in der Musikbranche eine Ausbildung zum Koch absolvierte, beschreibt die Hindernisse, denen er und viele andere Schwule und Lesben gegenüberstanden. "Das war damals eine harte Nummer", sagt er und erinnert sich an eine Zeit, in der es nur wenige Rückzugsorte für queere Personen gab. Trotz des Fortschritts, den er inzwischen sieht, gibt der Sänger zu, dass er sich selbst damals mehr Unterstützung gewünscht hätte. Zusammen mit Peter engagiert er sich heute aktiv, um vor allem jungen Menschen in der Findung ihrer Identität zu helfen. Mit seiner Stiftung will Patrick verhindern, dass Betroffene sich alleingelassen fühlen, wie es bei ihm damals der Fall war.
In Gesprächen mit queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigt Patrick oft sein großes Einfühlungsvermögen. Er weiß, wie schwierig es sein kann, inneres Selbstwertgefühl zu entwickeln, wenn man ständig auf Ablehnung stößt. "Das geht schon los in der Schule und zieht sich dann eben durch die ganze Jugend und oftmals wirklich dann auch durchs ganze Leben", gibt er zu. Heute nutzt Patrick, der nur knapp einem Autounfall entkam, seinen Bekanntheitsgrad, um anderen Mut zu machen und auf Probleme aufmerksam zu machen. Auch in seiner Ehe mit Peter, die die beiden bereits seit vielen Jahren glücklich führen, findet Patrick Halt und Unterstützung. Gemeinsam arbeiten sie daran, die Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft weiter zu stärken.