Amanda Seyfried schildert Begegnung mit Harvey Weinstein

Amanda Seyfried schildert Begegnung mit Harvey Weinstein

- Carina Bukenberger
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Amanda Seyfried (39), bekannt aus der Kultkomödie Mean Girls, hat offen von ihren Erfahrungen mit dem verurteilten Sexualstraftäter Harvey Weinstein (73) berichtet. Die Schauspielerin erinnerte sich daran, wie sie den einst gefeierten Produzenten 2013 zur Präsentation ihres Films "Lovelace" eingeladen hatte, obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits einige Gerüchte kursierten. Nach der Vorstellung erwarb Harvey schließlich die Vertriebsrechte an dem Streifen, womit für die heute 39-Jährige ein großer Traum in Erfüllung ging. "Ich fiel ihm dankbar um den Hals. Wir alle brauchten ihn für unsere Projekte", gestand Amanda im Gespräch mit Schauspielkollege Adam Brody (45), das sie für Variety führte. Damals sei die gesamte Filmindustrie komplett von seiner Gunst abhängig gewesen – besonders Independent-Produktionen: "Er gab den Ton an und die Leute hatten Angst vor ihm."

Die "Mamma Mia!"-Darstellerin erklärte, dass sie Harveys Einfluss als eine Art Diktatur empfand, die die gesamte Branche prägte. Sie schilderte, dass die Angst vor ihm dazu führte, dass richtige Entscheidungen oft nicht getroffen wurden. "Hollywood ist heute ein sicherer Ort", reflektierte sie. Während sie die Umstände um die Veröffentlichung von "Lovelace" als frustrierend beschrieb – die Firma von Harveys Bruder habe die Vermarktung später völlig an die Wand gefahren – wusste sie die Chance zu schätzen, mit einer Rolle in dem biografischen Drama neue Facetten ihres schauspielerischen Könnens zu zeigen. Für Amanda war dies ein wichtiger Schritt aus dem Schatten bestimmter Rollenbilder, die seit "Mean Girls" an ihr hafteten.

Amanda äußerte sich in der Vergangenheit schon mehrfach über das von ihr als toxisch empfundene Arbeitsumfeld in Hollywood. Die Oscar-nominierte Schauspielerin hat oft betont, wie schwierig es war, in der Branche offen und ehrlich zu bleiben, ohne dabei den Zorn von einflussreichen Persönlichkeiten auf sich zu ziehen. Dieses Gefühl des Ausgeliefertseins und der Angst, ausgeschlossen zu werden, gab sie als Grund für langanhaltendes Schweigen zu schwierigen Themen an. Amanda, die mittlerweile auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken kann, hat ihren Fokus auf mehr Authentizität in ihrer Arbeit gelegt und versucht, das System zu hinterfragen, das solche Machtstrukturen lange Zeit gedeihen ließ.

Amanda Seyfried, Schauspielerin
Getty Images
Amanda Seyfried, Schauspielerin
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ActionPress
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Hättet ihr gedacht, dass Amanda trotz erster Gerüchte noch mit Harvey zusammenarbeiten wollte?