Taktisches Schweigen: P. Diddy verweigert Aussage im Prozess
Sean Combs, besser bekannt als P. Diddy (55), wird in seinem aufsehenerregenden Prozess nicht als Zeuge in eigener Sache aussagen. Dies erfuhr People von mehreren Quellen, nachdem die Verhandlungen, die inzwischen seit sechs Wochen andauern, langsam in die heiße Phase übergehen. Die Entscheidung gegen eine Aussage vor Gericht soll laut Diddys Anwalt Marc Agnifilo strategischen Gründen geschuldet sein: Ein Kreuzverhör berge unkalkulierbare Risiken. Der Rapper, der auf unschuldig plädiert, verfolgt den Prozess laut Augenzeugen aufmerksam und zeigt dabei immer wieder Gesten in Richtung seiner Familie, wie etwa seiner Mutter Janice.
Das Verfahren bringt erschütternde Vorwürfe ans Licht. Darunter Berichte von Ex-Freundin Cassie (38), die während ihrer Zeugenaussage über Jahre des vermeintlichen Missbrauchs und exzessive Partys sprach. Weitere Aussagen stammten von Frauen, die anonym blieben und Diddy weiteres Fehlverhalten vorwarfen. Trotz dieser schweren Vorwürfe zweifeln einige Rechtsexperten daran, dass die Beweise ausreichen könnten, um eine Verurteilung zu erwirken – besonders in Bezug auf den Vorwurf der organisierten Kriminalität. Zudem wurde eine potenzielle Zeugin, "Gina", aufgrund von Schwierigkeiten mit ihrer Erreichbarkeit von der Zeugenliste gestrichen.
Das Verteidigungsteam des in Ungnade gefallenen Musikmoguls konzentriert sich aktuell darauf, Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Klägerinnen zu säen und sie als opportunistisch darzustellen. Für Diddy, Vater von sieben Kindern und einstige Schlüsselfigur der Musikindustrie, geht es um weit mehr als nur um seinen Ruf – seine Freiheit steht auf dem Spiel. Über sein Schicksal werden letztlich unter anderem die zwölf Geschworenen entscheiden, bei denen vor wenigen Tagen ein aufsehenerregender Wechsel stattfand: Ein 41-Jähriger wurde wegen widersprüchlicher Aussagen und Befangenheit offiziell ausgeschlossen und ersetzt.