Unter 30 Minuten: Diddys Anwälte beenden Blitz-Verteidigung

Unter 30 Minuten: Diddys Anwälte beenden Blitz-Verteidigung

- Louisa Riepe
Lesezeit: 2 min

Sean John Combs, besser bekannt als P. Diddy (55), sorgte für eine Überraschung im Gerichtssaal, als seine Anwälte ihre Verteidigung in seinem Prozess wegen Sexhandels und anderer schwerwiegender Vorwürfe nach weniger als 30 Minuten abschlossen. Das berichtete unter anderem Rolling Stone. Sie verzichteten darauf, Zeugen aufzurufen, und präsentierten stattdessen SMS-Verläufe zwischen dem 55-Jährigen und einer seiner ehemaligen Partnerinnen, der Sängerin Cassie (38), sowie einer weiteren mutmaßlichen Klägerin, die unter dem Pseudonym "Jane" auftritt, die beweisen sollen, dass alle Aspekte in ihrem Sexualleben einvernehmlich geschehen seien. Diddy, der auf nicht schuldig plädiert hat, bestätigte vor Gericht, dass es seine Entscheidung sei, nicht auszusagen. Laut seinen Anwälten sei die Anklage nicht belegt.

Die kurzen Verteidigungsplädoyers, die auf Textnachrichten und eine Dokumentation beschränkt waren, standen in starkem Kontrast zu der umfangreichen Präsentation der Staatsanwaltschaft, die in den vergangenen sieben Wochen über 30 Zeugen präsentiert hatte. Die Anklage gegen Diddy beinhaltet Vorwürfe, er habe durch Drogen, Gewalt und andere Mittel Frauen dazu gezwungen, an unerwünschten sexuellen Aktivitäten teilzunehmen. Seine Anwältin Alexandra Shapiro argumentierte, dass die betroffenen Frauen in all diesen Situationen aus freien Stücken agiert hätten. Die Opfer seien unabhängige, selbstbewusste Frauen gewesen. Der abschließende Fokus der Verteidigung lag darauf, Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Zeugen zu wecken.

Kurz nach Abschluss der Beweisaufnahme im Gerichtssaal sorgte der Musiker für einen weiteren Paukenschlag: Seine Anwältin beantragte laut Action News den sofortigen Freispruch in allen Anklagepunkten, darunter gewaltsamer Sexhandel, Transport zur Prostitution und Verschwörung zur Erpressung. Die Juristin erklärte, die Staatsanwaltschaft habe nicht beweisen können, dass Sean Teil eines kriminellen Netzwerks gewesen sei oder eine Verschwörung geplant habe. Zudem betonte sie, dass keinerlei Belege für eine Verschwörung vorlägen und der Vorwurf des Verstoßes gegen das RICO-Gesetz [US-Gesetz gegen organisierte Kriminalität] somit haltlos sei.

P. Diddy, Musiker
Getty Images
P. Diddy, Musiker
P. Diddy, Rapper
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P. Diddy, Rapper
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P. Diddy, Rapper
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