Häusliche Gewalt: So sehr litt Daniel Küblböck als Kind
Vor nunmehr sieben Jahren verschwand Daniel Küblböck (†33) während einer Kreuzfahrt spurlos. Der Entertainer, der einst durch die erste Staffel von DSDS berühmt wurde, wäre am Mittwoch 40 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass beleuchtet eine neue ARD-Dokumentation unter dem Titel "Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser" sein Leben – besonders die schwierige Kindheit des Sängers. Daniel wuchs bei seiner Mutter auf, die ihm laut seiner Autobiografie "Ich lebe meine Töne" nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten zusetzte. "Ich schrecke hoch, Mama, sie schreit mich an. Ich sei falsch, ich sei schlecht. Ihr Gesicht verzerrt sich zur Horrormaske. Sie springt auf mein Bett. Ich will ihr ausweichen. Aber wohin?", schrieb Daniel. Sie habe ihn sogar gewürgt. Er bezeichnete die im Buch vorkommenden Schilderungen über Gewalt in der Familie rückblickend als "harmlos", da er nicht alles öffentlich machen wollte.
Als Jugendlicher zog er schließlich zu seinem Vater, doch auch diese Zeit war von Konflikten geprägt. Dass Daniel, der zuletzt als Lana Kaiser lebte, unter seiner familiären Vergangenheit litt, bestätigte auch sein Ex-Freund Robin Gasser (28) in der Dokumentation. "Familie war für Daniel nie ein schönes Thema", erklärte er. Erst durch Kerstin Elisabeth Kaiser, die Daniel mit 25 Jahren adoptierte, erlebte er Geborgenheit. Die Unternehmerin, zu der er eine enge Beziehung aufbaute, wurde von ihm wie eine Großmutter geschätzt. "Es hat sich im Laufe der Jahre eine familiäre Bindung entwickelt. Sie ist für mich wie eine Omi", schwärmte er einst zu Lebzeiten. Diese späte Annahme in einer Art Ersatzfamilie gab ihm wohl Stabilität und Sicherheit in einem Leben, das oft von Brüchen geprägt war. So konnten ihm auch Freundschaften mit Gleichgesinnten, wie mit Olivia Jones (55), zuweilen Halt bieten.
Aber gerade all diese negativen Erfahrungen seien mitverantwortlich dafür gewesen, dass Daniel seinen Weg in die Öffentlichkeit fand – und das trotz beachtlichem Gegenwind vieler Misanthropen im Netz. Die Worte von Mutter Bianca hätten ihn trotz des Schmerzes motiviert, etwas aus sich zu machen. Der Musiker polarisierte früh im deutschen Fernsehen, doch hinter der schillernden Fassade versteckte sich eine zerrissene Seele. Neben seinen musikalischen Ausflügen und seinem außergewöhnlichen Stil suchte er stets nach Anerkennung, möglicherweise auch als Antwort auf die Zurückweisungen in seiner frühen Jugend. Die Adoption durch Kerstin Kaiser war für ihn ein Wendepunkt – sie zeigte ihm, wie Familie auch sein kann: unterstützend und liebend. Ihr Einfluss bleibt für viele, die den Musiker kannten, ein besonderer Aspekt seines Lebens, das so tragisch endete.