Prinz Harry kritisiert Doppelmoral im britischen Königshaus

Prinz Harry kritisiert Doppelmoral im britischen Königshaus

- Carina Bukenberger
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Obwohl der Skandal rund um Prinz Andrew (65) seit Jahren in aller Munde ist, halten sich die britischen Royals bisher äußerst bedeckt, was ihre persönlichen Ansichten dazu betrifft – bis auf Prinz Harry (41). Laut Mirror gab er öffentlich zu: Er sei "ziemlich verärgert" gewesen, dass sein in Ungnade gefallener Onkel trotz aller Skandale royale Privilegien behalten durfte, die ihm und seiner Frau, Herzogin Meghan (44), nach dem sogenannten "Megxit" 2020 unmittelbar entzogen wurden. In der Vergangenheit bezog er unter anderem in seinen Memoiren "Spare", die 2023 erschienen, direkt Stellung zu innerfamiliären Konflikten und klagte offen an, vom Palast schlecht behandelt worden zu sein.

Zugegeben, im Vergleich mit dem, was sich Andrew offenbar zuschulden kommen ließ, scheint Harry und Meghans Geschichte wahrlich harmlos. Dem zweitgeborenen Sohn von Königin Elizabeth II. (†96) wird vorgeworfen, sich in Kooperation mit Jeffrey Epstein (†66) mehrfach des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht zu haben. 2022 hatte er sich mit der inzwischen verstorbenen Virginia Giuffre (†41) außergerichtlich geeinigt, nachdem ein Zivilprozess angestrebt wurde. Anschließend wurden ihm zwar Ehrenmilitärtitel und Schirmherrschaften durch die Queen entzogen, doch für seinen persönlichen Schutz kam die Monarchin weiterhin auf. Dabei handelte es sich offenbar um hohe Zahlungen, die König Charles (76) erst 2024 eingestellt haben soll. Harry hingegen verlor durch den "Megxit" direkt jeglichen staatlichen Schutz, was ihn zu einer aufwendigen juristischen Auseinandersetzung führte. Immer wieder betonte er, dass die Bedrohungslage für ihn und seine Familie unverändert sei und privater Schutz nicht denselben Standard böte wie polizeiliche Sicherheitsvorkehrungen.

In "Spare" beschrieb Harry eindrücklich, wie Meghan ihn 2020 fragte, ob ihnen der Schutz wirklich entzogen werden könnte, worauf er antwortete: "Niemals. Nicht in diesem Klima des Hasses. Nicht nach dem, was meiner Mutter passiert ist. Und auch nicht nach dem Fall meines Onkels Andrew." Zwischen Harry und Charles herrschte diesbezüglich nach eigenen Angaben Funkstille, dennoch hielt der Sohn an seinem Kurs fest. Parallel wies Harry unlängst kursierende Behauptungen über eine angebliche körperliche Auseinandersetzung mit Andrew vor Jahren zurück und stellte klar, dass solche Geschichten frei erfunden seien. Öffentlich geben sich beide Royals seither betont reserviert im Umgang miteinander – persönliche Äußerungen bleiben rar.

Prinz Harry, 2025
Getty Images
Prinz Harry, 2025
Prinz Harry, Herzogin Meghan und Prinz Andrew in der Westminster Abbey
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Prinz Harry, Herzogin Meghan und Prinz Andrew in der Westminster Abbey
Herzogin Meghan und Prinz Harry, 2021
Imago
Herzogin Meghan und Prinz Harry, 2021
Teilt ihr Harrys Meinung, dass der Palast hier mit zweierlei Maß misst?