Wanderpfade? Profis zweifeln an "7 vs. Wild"-Authentizität

Wanderpfade? Profis zweifeln an "7 vs. Wild"-Authentizität

- Jannike Wacker
Lesezeit: 3 min

7 vs. Wild schickte die Kandidaten das erste Mal in die Wildnis des Amazonas-Urwalds. Aber ist das Team wirklich so weit ab vom Schuss? Mittlerweile sind neun Folgen bei Prime Video abrufbar und es wird fleißig auf das Format reagiert. Auch Experten und ehemalige Teilnehmer schauen sich die fünfte Staffel des Survival-Formats ganz genau an. Dabei äußern einige auch Zweifel daran, dass die Location wirklich so tief im Dschungel ist. Einer der Kritiker ist Thomas Gast. Der Autor ist ehemaliger Soldat und Outdoor-Experte. Ihm fällt auf, dass die Kandidaten auffällig fit wirken und Essen nur ein Thema am Rande ist. "Warum geht ein Joe Vogel nicht raus jagen, Fallen stellen, das ist ein Männerjob. Kämpfen. Du kannst doch nicht die drei Mädchen losschicken zum Wasser holen und die Boys bleiben daheim", argumentiert Thomas bei YouTube. Er vermutet, dass die Gegend gar nicht so gefährlich ist, wie angekündigt.

Otto Bulletproof, Fitness-YouTuber und "7 vs. Wild"-Teilnehmer der zweiten Staffel, findet bei seiner Reaction ebenfalls Hinweise auf eine große Nähe zur Zivilisation. Ihm fallen besonders die auffällig platt gelaufenen Wege auf: "Also, irgendein Wanderpfad ist das. [...] Diese Stämme sehen aus, als wären die dahin gelegt worden." Der Meinung schließen sich auch viele Fans an. Manche glauben sogar, die Gruppe auf einer Bananenplantage zu sehen. Viele sehen darin allerdings kein großes Problem, denn immerhin fanden die vorherigen Staffeln auch nicht weit fernab der Zivilisation statt. Ein viel größeres Problem sehen die Zuschauer bei der Ankündigung, die Teilnehmer seien tief im Dschungel: "Das Problem ist halt, dass Joe im Vorhinein groß angekündigt hat, dass es in Staffel fünf völlig anders sein wird und dass sie da ganz tief im wirklich echten Amazonas-Dschungel wären, und jetzt stellt sich halt raus, dass das komplett gelogen war."

Die Produktion äußerte sich bisher noch nicht zu den Vermutungen. Allerdings ist das nicht der einzige Kritikpunkt der fünften Staffel. Denn während sich viele gut unterhalten fühlen, scheint der Großteil eher Langeweile zu verspüren. Die ersten Episoden sind mittlerweile auch bei YouTube verfügbar und in den Kommentaren sammeln sich strenge Bewertungen. "Das ist nicht deren Ernst, oder? Freier Wege, 30 Zentimeter hohe Pflanzen... und die gehen mit der Machete vor", lautet ein spöttischer Kommentar unter den Folgen. Die Enttäuschung ist bei den eigentlichen Fans spürbar: "Was ich hier sehe, erinnert mich an eine Weiterbildung zur Natur- und Wildnispädagogin. Geschützter Rahmen, alles Nötige an Equipment, um nicht in eine echte Notlage zu geraten, und zwei Guides, die sich um die Gruppe kümmern. Das hat den Ursprung des Formats völlig verfehlt."

Die Kandidaten von "7 vs. Wild" 2025
Prime Video / Agentur filmcontact
Die Kandidaten von "7 vs. Wild" 2025
Joe Vogel, Biologe und Sachbuchautor
Instagram / joevogel.official
Joe Vogel, Biologe und Sachbuchautor
TV-Moderatorin Jeannine Michaelsen bei "7 vs. Wild"
Prime Video / Agentur filmcontact
TV-Moderatorin Jeannine Michaelsen bei "7 vs. Wild"
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