Nur "Müll": Regisseur Ridley Scott zerreißt moderne Filme

Nur "Müll": Regisseur Ridley Scott zerreißt moderne Filme

- Theresa Neureuter
Lesezeit: 2 min

Ridley Scott (87), der mit Filmen wie "Alien", "Blade Runner" und "Gladiator" zu den größten Regisseuren unserer Zeit zählt, hat bei einem Talk im Londoner British Film Institute klare Worte gefunden. Der 87-Jährige teilte laut dem Magazin Metro kräftig gegen die moderne Filmindustrie aus. Er kritisierte die immense Anzahl an Produktionen weltweit und bezeichnete dabei "die meisten Filme" als "Müll". Das Hauptproblem sieht er in einem Mangel an guten Drehbüchern: "Viele Filme sind teuer, aber leer", stellte er fest. Ohne eine starke Geschichte sei selbst der beste digitale Effekt nutzlos, betonte Scott. Sein Appell an die Filmwelt: "Holt die Story zuerst aufs Papier – alles andere ist Beiwerk."

Auf humorvolle Weise erklärte der Regisseur außerdem, dass er kaum noch Interesse daran habe, die neuen Filme anzusehen. "Ehrlich gesagt, ich schaue lieber meine eigenen Filme. Und sie sind ziemlich gut! Außerdem altern sie nicht", verriet er mit einem Augenzwinkern. Kürzlich habe er sich "Black Hawk Down" erneut angeschaut und sei erstaunt gewesen, wie er das damals geschafft habe. Zwar genießt er gelegentlich den einen oder anderen wirklich gelungenen neuen Film, doch sei dies eher die Ausnahme in einer Flut von unbefriedigenden Produktionen. Trotzdem denkt der Regisseur nicht daran aufzuhören – ganz im Gegenteil: Nach dem Dreh von "Gladiator II" arbeitet Scott bereits an dem ambitionierten Science-Fiction-Projekt "The Dog Stars" mit Jacob Elordi (28), und auch ein dritter "Gladiator"-Film sei in Arbeit.

Wie erfolgreich seine Filme sind, zeigte sich auch beim Kinostart von "Gladiator II". Das historische Epos legte vor einem Jahr einen fulminanten Start hin und spielte weltweit am Eröffnungswochenende rund 82 Millionen Euro ein. In 63 Ländern gleichzeitig gestartet, sicherte sich der Film unter anderem in Großbritannien, Frankreich und Spanien direkt den Spitzenplatz an den Kinokassen. Allein im Vereinigten Königreich flossen 10,7 Millionen Euro in die Kassen, in Frankreich 9,7 Millionen Euro und in Spanien 5,3 Millionen Euro. Auch Australien, Mexiko und Deutschland zeigten sich begeistert vom "Gladiator"-Nachfolger. Besonders bemerkenswert: Diese Zahlen entstanden, bevor der Film überhaupt in den USA und China startete.

Ridley Scott, 2023
Getty Images
Ridley Scott, 2023
Jacob Elordi bei Special-Screening von "Frankenstein" in New York City
Getty Images
Jacob Elordi bei Special-Screening von "Frankenstein" in New York City
Ridley Scott mit seinem Golden Globe Award
Frederic J Brown / Getty Images
Ridley Scott mit seinem Golden Globe Award
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