

Pro7 zieht Notbremse: Trash-TV wird aus Primetime verbannt
ProSieben hat drastische Konsequenzen aus den Einschaltquoten der neuen Show "Die Abrechnung – Der Promi-Showdown" gezogen, die einen Negativtrend bei Reality-Formaten fortsetzen, der sich schon bei Das große Promi-Büßen angedeutet hatte. Nach lediglich zwei Folgen verbannt der Sender jetzt "Die Abrechnung" aus der Primetime und zeigt die verbleibenden Episoden zukünftig tief in der Nacht, ab 1:15 Uhr. Die zweite Folge der Sendung am Donnerstagabend konnte laut DWDL nur noch 420.000 Zuschauer anziehen, mit einem katastrophalen Marktanteil von 3,5 Prozent in der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Stattdessen setzt der Sender ab der kommenden Woche auf ein altbewährtes Filmprogramm und zeigt zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr den Science-Fiction-Klassiker "Das fünfte Element", gefolgt von "Alita: Battle Angel" ab 22:55 Uhr.
Auch für die Realityshow "Das große Promi-Büßen" hat die Umstrukturierung Konsequenzen: Dieses Format war ohnehin bereits auf einen späten Sendeplatz ab 23 Uhr verlegt worden, wird nun aber ebenfalls in die späten Nacht- beziehungsweise frühen Morgenstunden verschoben. Die Ausstrahlung des Büßer-Camps beginnt künftig um 3:45 Uhr morgens und endet erst nach 5 Uhr. ProSieben hofft offenbar, dass sich der Großteil der Zuschauer dieser Formate stattdessen dem Streaming-Dienst Joyn zuwendet, wo beide Sendungen weiterhin verfügbar sind.
Die massiven Quotenverluste bei Reality-Formaten im linearen Fernsehen sind keine Neuigkeit. Schon die Pilotfolge von "Die Abrechnung" wurde von den Zuschauern kaum angenommen und erzielte enttäuschende Werte. Auch die Zahlen von "Das große Promi-Büßen" bleiben rekordverdächtig schlecht. Die neuen Sendeplätze dieser Formate im Nachtprogramm zeigen deutlich, wie stark Trash-TV inzwischen auf Streaming-Plattformen wie Joyn und RTL+ verlagert wird: Dort erfreuen sich solche Sendungen noch immer großer Beliebtheit, während sie im klassischen Fernsehen zunehmend an Relevanz verlieren.







