Robert Redford sprach sich gegen Remakes mancher Filme aus

Robert Redford sprach sich gegen Remakes mancher Filme aus

- Shannon Lang
Lesezeit: 2 min

Robert Redford (†89) machte 2011 beim von ihm gegründeten Sundance Festival unmissverständlich klar, was er von lieblosen Neuauflagen hält. Auf der Bühne in Park City wandte sich der Schauspieler gegen Remake-Pläne und nannte konkret sein Politdrama "Der Kandidat" als Werk, das unangetastet bleiben müsse. "Das war eine großartige Geschichte zu ihrer Zeit – aber es gibt nichts Neues, das sie uns erzählen könnte", sagte er damals bei dem Festival, wie Filmstarts.de berichtet. Gegenüber dem Magazin MovieMaker legte Robert nach und zählte auch "Butch Cassidy und Sundance Kid" sowie "So wie wir waren" zu Filmen, die man in Ruhe lassen solle.

Hinter dieser Haltung steckte mehr als nostalgische Verklärung. Robert sah in Hollywoods Remake-Hunger ein Symptom dafür, dass große Studios zu oft dem Kalkül folgen, statt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Er sprach von Geschichten, die nur in ihrem historischen und kulturellen Kontext ihre volle Wahrheit entfalten. Deshalb warnte er davor, solchen Filmen eine neue Hülle überzustülpen. In Interviews betonte er immer wieder die Bedeutung des Erzählens als Spiegel von Menschlichkeit und Zeitgeist. Seinen eigenen Abschied wählte er folgerichtig ohne Spektakel: 2018 verabschiedete er sich mit "Ein Gauner und Gentleman" von der großen Leinwand, einem Film, der seine Vorliebe für Understatement auf den Punkt brachte. Auch dabei blieb er seiner Linie treu, nicht den Lärm, sondern die Haltung sprechen zu lassen. Für viele Wegbegleiter war das ein roter Faden seiner Karriere, von den frühen Rollen bis zum späten Werk.

Abseits der Sets pflegte Robert ein Leben fern des Hollywood-Trubels. Er fand sein Zuhause lange in Utah, wo er Ruhe, Natur und Nähe zu Freunden suchte. Der Schauspieler, der 2025 verstarb, galt privat als zurückhaltend, aber zugewandt, einer, der lieber zuhört als redet. Mit der Malerin Sibylle Szaggars, die er 2009 heiratete, verband ihn die Liebe zur Kunst. In Gesprächen mit Bekannten beschrieb man ihn häufig als jemanden, der Gemeinschaft schätzt und auf Rituale vertraut, ob bei Familienfeiern oder stillen Abenden im kleinen Kreis. Der einstige College-Baseballer blieb zeitlebens sportlich, liebte lange Spaziergänge und diese Momente, in denen ein Tag langsam ausklingt.

Robert Redford, Hollywood-Ikone
Getty Images
Robert Redford, Hollywood-Ikone
Robert Redford und Meryl Streep in "Jenseits von Afrika"
Imago
Robert Redford und Meryl Streep in "Jenseits von Afrika"
Robert Redford und seine Frau Sibylle Szaggars in New York, 2004
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Robert Redford und seine Frau Sibylle Szaggars in New York, 2004
Hat Robert Redford mit seiner Kritik am Remake-Hunger recht?