Martin Scorsese gedenkt Rob Reiner (†78) zu Weihnachten
Martin Scorsese (83) hat sich an Weihnachten mit bewegenden Worten von seinem Freund Rob Reiner (†78) verabschiedet. In einem sehr persönlichen Gastbeitrag für die New York Times, der am ersten Weihnachtstag erschien, schildert der Regisseur, wie tief ihn der Tod von Rob und dessen Frau Michele getroffen hat. "Rob Reiner war mein Freund, ebenso wie Michele. Von nun an muss ich die Vergangenheitsform verwenden, und das erfüllt mich mit so tiefer Trauer", schreibt Martin. Rob und Michele waren am 14. Dezember in ihrem Haus im Stadtteil Brentwood in Los Angeles tot aufgefunden worden. Ihr gemeinsamer Sohn Nick wurde kurz danach festgenommen und wegen des Mordes an seinen Eltern angeklagt.
Martins Text gewährt einen selten intimen Blick auf seine Trauer – und auf eine Freundschaft, die Jahrzehnte überdauerte. Der Oscarpreisträger erinnert an die Anfänge ihrer Beziehung in den frühen Siebzigern, als sich zwei junge Regisseure von der amerikanischen Ostküste in Los Angeles immer wieder bei Treffen im Haus von George Memmoli begegneten. Besonders schwärmt er von Robs Wesen: urkomisch, manchmal scharfzüngig, aber nie jemand, der einen Raum dominieren wollte, dazu ein "großartiges, dröhnendes Lachen". Nach vielen Jahren gegenseitiger Bewunderung trafen sie 2013 schließlich am Set von "The Wolf of Wall Street" wieder aufeinander, als Martin Rob für die Rolle von Leonardo DiCaprios (51) Filmvater besetzte – beeindruckt davon, wie selbstverständlich der Schauspieler improvisierte und mit Leonardo harmonierte.
Tief bewegt schildert Martin vor allem eine Szene aus dem Drama: den Moment, in dem Robs Figur erkennen muss, dass sein Sohn trotz aller Warnungen nicht mit seinen Betrügereien aufhören wird. Der Regisseur schreibt, er sei von der "Zartheit und Offenheit" dieser Darstellung berührt gewesen, die einen liebenden Vater zeige, fassungslos über seinen Sohn. Der Gedanke an diese Zärtlichkeit breche ihm heute das Herz. In seinem Nachruf nennt Martin das, was Rob und Michele widerfahren ist, "eine Obszönität, ein Abgrund in der gelebten Realität" und hält fest, dass nur die Zeit ihm helfen könne, das Geschehene zu akzeptieren. Rob hinterlässt nicht nur sein künstlerisches Werk, sondern auch eine große Familie, in der immer wieder enge, aber offenbar auch belastete Beziehungen eine Rolle spielten.










